Radevormwald Cindy Kuhn-Chuang reist mit ihren Gästen musikalisch durch China

Radevormwald · Zu einer großen musikalischen Rundreise hatte Cindy Kuhn-Chuang für Freitagabend ins Asiatische Museum in Sieplenbusch eingeladen. Die Plätze füllten sich schnell, denn die Opernsängerin wie auch das Museum sind sehr beliebt.

 Cindy Kuhn-Chuang sorgte für ein unvergessliches Klangerlebnis.

Cindy Kuhn-Chuang sorgte für ein unvergessliches Klangerlebnis.

Foto: moll

Die zahlreichen Konzertbesucher wurden nicht enttäuscht, die Reise durch das riesige alte China wurde zu einem unvergessenen Klangerlebnis. Rainer Schrapers war es, der seine Klavierschülerin mit der großen Stimme in der hohen Museumshalle am E-Piano begleitete. "Die Melodien sind nicht schwierig, ehe schon mit europäischem Charakter", sagte er. Doch Cindy Kuhn-Chuang konterte mit einem verschmitzten Lächeln: "Abwarten, gleich beim ersten Stück ist das Tempo sehr schnell" - und Schrapers nickte. "Bei dem Eröffnungslied muss ich wirklich richtig arbeiten", scherzte er und sogleich erklang das Bimmeln einer Glocke. Li Hardt, die mit ihrem Mann Peter Hardt das Asiatischen Museum betreibt, gab das Startzeichen zum Konzert.

Cindy Kuhn-Chuang entführte die Besucher zuerst einmal in den Süden Chinas. Aus dieser Region stamme das Volkslied, das die Schönheitsideale längst vergangener Zeit dort beschreibt, erklärte sie. Die kleinen Füße der Mädchen wurden zum gesungenen Thema, wie auch später deren weiße Gesichtsfarbe. "Schön wie eine Jasminblüte" hieß dieses Stück. Beim Lied des Trommlers erhob die Künstlerin kräftig ihre schöne Stimme und deutete die schnellen Trommelschläge akustisch an. Dazu ließ Schrapers im raschen Tempo seine Finger über die Tasten tanzen.

Aufmerksam lauschten die vielen Besucher dem Gesang und der Musik, die in der hohen Halle mit dem Natursteinboden zu einem Klangerlebnis wurde. "Die Akustik hier im Asiatischen Museum ist fantastisch", lobte die Sängerin. Eine Einladung zu einem Konzert im schönen asiatischen Garten hingegen hatte sie im vergangenen Jahr abgelehnt. "Das Singen mit einer Anlage ist eine Sache, die man beherrschen muss. Ich singe sehr gerne ohne Mikrofon in einem Raum wie in diesem", schwärmte Cindy Kuhn-Chuang. Die musikalische Reise führte die Gäste auch in den Norden Chinas, wo das Klima rauer ist. Hier veränderten sich auch die Klänge der Melodien, deren Texte die Sopranistin in chinesischer Sprache sang. "Die Lieder sind meist mehrere Jahrhunderte alt und wurden später nach der europäischen Notennorm arrangiert", erzählten die Künstler.

"Da unser Land ja bekanntlich riesig ist, wollte ich auch gerne aus möglichst vielen Provinzen Volkslieder singen", sagte Cindy Kuhn-Chuang. So sei sie noch im Januar auf etwa 50 mögliche Lieder gestoßen. "Ich musste auf 15 Lieder abspecken", sagte die aus Taiwan stammende Opernsängerin.

Der musikalische Reiseverlauf des beeindruckenden Konzertes führte noch in den Osten, wie auch in den Westen von China. Die Besucher zeigten sich begeistert und forderten noch kleine Zugaben, die sehr gerne erfüllt wurden.

(sig)
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