Radevormwald Claudia Hungerbach leitet das Familienbüro

Radevormwald · Suche nach Tagesmüttern ist jetzt ihre vordringliche Aufgabe.

Radevormwald: Claudia Hungerbach leitet das Familienbüro
Foto: Schütz Michael

Claudia Hungerbach ist im Familienbüro die Nachfolgerin von Sevilay Günes. Sie ist jetzt für den Bereich der Tagespflege von Kindern zuständig und neue Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Betreuungsmöglichkeiten von Kleinkindern im Alter von bis zu drei Jahren, die Vermittlung und Auswahl von Tagesmüttern und damit verbundene Hausbesuche.

Weil die Kindertagesstätten in Radevormwald die Betreuung von U3-Kindern nicht alleine stemmen können, ist die Stadt Radevormwald auf Tagesmütter angewiesen, die im Normalfall bis zu fünf Kinder auf einmal betreuen dürfen. Momentan gibt es in Radevormwald nur vier Tagesmütter, die dringend Unterstützung brauchen. Die Suche nach neuen Tagesmüttern wird die erste wichtige Aufgabe von Claudia Hungerbach sein.

Sie hat sich in den letzten Wochen bereits in allen bestehenden Haushalten der Tagespflege vorgestellt, Kontakt zu den Eltern, Kindern und Betreuern aufgenommen. "Ich bin für beide Seiten eine wichtige Ansprechpartnerin, deswegen saß ich viel am Telefon und war unterwegs. Jetzt suche ich nach neuen Tagesmüttern, um noch mehr Betreuungsplätze zu schaffen", sagt sie.

Claudia Hungerbach wohnt seit 20 Jahren in Radevormwald, ist ausgebildete Erzieherin und arbeitet schon lange in der Jugendhilfe. Mit dem Studium der Bildungswissenschaft und der Fortbildung zur Gestalttherapeutin für Kinder und Erwachsene hat sie ihr Wissen erweitert. Sie bringt nicht nur die fachlichen Voraussetzungen für ihre neue Stelle, sondern auch viel Geduld und Menschlichkeit mit. "In der Zusammenarbeit mit Familien ist Vertrauen wichtig", sagt die 54-Jährige. Volker Grossmann, Leiter des Jugendamts, ist froh darüber, dass die Stelle endlich neu besetzt ist. "Wir konnten die Position mehrere Wochen nicht besetzen, weil uns die richtigen Bewerber gefehlt haben. Frau Hungerbach ist für alle eine Bereicherung", sagt er. Er hofft, in den nächsten Monaten ebenfalls auf viele neue Tagesmütter. Wer sich für diese Tätigkeit interessiert, muss mehrere Module erfüllen. Um eine Pflegeerlaubnis zu erhalten, muss ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis sowie eine ärztliche Gesundheitsbestätigung vorgelegt und ein Qualifizierungskursus abgelegt werden.

Die Kosten für den Kursus, etwa 300 Euro, bekommen die Tagesmütter bei Betreuung des ersten Kindes von der Stadt erstattet. Hungerbach führt mit allen potenziellen Tagesmüttern Gespräche und guckt sich die Räume an, die zur Betreuung genutzt werden sollen. "Wohnzimmer müssen oft noch kindersicher gemacht werden, aber das ist meistens kein Problem", sagt sie.

Mit der Bezahlung der Tagesmütter hat Hungerbach allerdings nicht viel zutun. "Die Bezahlung wird zwischen den Eltern und Betreuern abgewickelt. Die Eltern legen ihre Rechnung dann bei der Stadt vor und bekommen ihre Ausgaben erstattet", schildert sie das Verfahren. Bei Fragen und Problemen, auch im finanziellen Bereich, hat sie aber immer ein offenes Ohr.

(trei)
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