Radevormwald CVJM setzt auf Erhalt seines Vereinshauses Hermannstraße

Radevormwald · Der Vorsitzende Gunter Thiemann sagt es deutlich: "Ein Verkauf unseres CVJM-Heims steht aktuell nicht an." Das 1964 entstandene Gebäude an der Hermannstraße ist die Heimat des Christlichen Vereins junger Menschen und der hochgeschätzte Ort der Begegnungen der etwa 50 Vereinsmitglieder.

Die Hausmeisterin hat ihre Aufgaben nach vielen Jahren aufgegeben, einen Nachfolger soll es künftig aber nicht geben. "Die Aufgaben sind um einiges geringer geworden. Es gibt im Haus nur noch wenige Veranstaltungen, da lohnt sich eine Kraft nicht mehr", sagt der Vorsitzende. Die Pflege des Hauses und Grundstücks könne anderweitig und hoffentlich günstiger vergeben werden, lauten die Überlegungen des Vereinsvorstands.

Um auch künftig das Haus finanzieren zu können, möchte der CVJM die Wohnung über den öffentlichen Räumen vermieten. So könne ein Verkauf des Gebäudes abgewandt werden. "Mittelfristig kommen wir aber leider nicht von einem Verkauf unseres Hauses ab", spekuliert Gunter Ehemann. Die Räume werden derzeit nur von gerade mal drei Gruppen regelmäßig genutzt. Die Seniorengruppe, ein Familienkreis und auch die Proben des CVJM-Chores füllen das Haus an nur wenigen Tagen in der Woche. "Leider nimmt unsere Mitgliederzahl langsam ab und Neuzugänge gibt es nicht", sagt der Vorsitzende.

Erst vor zwei Jahren schloss seine Ehefrau Esther Thiemann die Kinder- und Jugendgruppe mangels Nachwuchses. "Die Jugend möchte sich heute nicht mehr an Vereine binden. Sie bleibt weg, und die jungen Erwachsenen ziehen aus Studium- oder Berufsgründen aus der Stadt weg", beklagt er. Der CVJM Rade sei deshalb übersichtlicher geworden, was sich auch deutlich beim diesjährigen Jahresfest zeigte. Dabei kann der Verein auf eine 165-jährige Tradition mit Start an der Grabenstraße zurückblicken. Das Programm setzte eher auf Gemütlichkeit und nicht mehr auf große Aktionen wie früher.

Somit wurde am Sonntag nach einem Gottesdienst mit dem dazu eingeladenen Prediger Klaus-Jürgen Diehl aus Witten ein gemeinsames Mittagessen im CVJM-Haus eingenommen. Gemütliche Plaudereien bei Kaffee- und Kuchen setzten den Schlusspunkt unter das Jahresfest, das am Freitagabend begonnen hatte.

(sig)
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