Radevormwald Das Weihnachtshaus leuchtet bis Montag

Radevormwald · Günter Lambeck und Winfried Harth aus Rade verabschieden sich von ihren amerikanischen Weihnachtslichtern. Die Erinnerungen an das Weihnachtshaus bleiben. Beliebt waren die dampfenden Eisenbahnen in der Winterlandschaft.

 Winfried Harth mit Monika und Günter Lambeck (v.l.): Nach 14 Jahren ziehen sie den Stecker an ihrem illuminierten Haus an der Industriestraße.

Winfried Harth mit Monika und Günter Lambeck (v.l.): Nach 14 Jahren ziehen sie den Stecker an ihrem illuminierten Haus an der Industriestraße.

Foto: jürgen moll

Die Lichter des Weihnachtshauses gehen am kommenden Montag, 26. Dezember, pünktlich um 21.30 Uhr aus. Nach 14 Jahren haben sich Günter Lambeck und Winfried Harth dazu entschieden, ihrem Weihnachtshaus an der Industriestraße den Stecker zu ziehen. Aus gesundheitlichen Gründen bleibt das Einfamilienhaus in den nächsten Wintern dunkel, denn der Auf- und Abbau der riesigen Lichtinstallation kostet Günter Lambeck jedes Mal mehr als einen Monat Zeit.

Radevormwald: Das Weihnachtshaus leuchtet bis Montag
Foto: Moll Jürgen

"Wir haben uns bewusst dazu entschieden, dass 2016 der letzte Winter für das Weihnachtshaus ist. Dafür war das Haus noch nie so schön wie in diesem Jahr", sagt der 68-Jährige. Winfried Harth und er sind seit 50 Jahren beste Freunde und wohnen nicht nur unter einem Dach. Sie verreisen gemeinsam und teilen ihren Alltag miteinander. "Wir feiern quasi Goldhochzeit", sagt Winfried Harth.

Die Idee für das Weihnachtshaus im amerikanischen Stil wurde im Jahr 2000 in Orlando geboren. Als die beiden Männer mit ihren Frauen durch Amerika fuhren, entdeckten sie ihre Liebe für kitschige Weihnachtsbeleuchtung, die funkelt, sich bewegt und die dunkle Landschaft aufheitert. Das erste Rentier für den 300 Quadratmeter großen Vorgarten kauften die beiden noch in Amerika, um es nach dem Flug in Deutschland direkt aufzubauen. "Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr. In dem ersten Winter haben wir bereits sehr viel angeschafft und den Vorgarten fast komplett dekoriert", sagt Günter Lambeck.

Seitdem hat sich das Weihnachtshaus jedes Jahr ein bisschen verändert und in den Hoch-Zeiten mehr als 30 Rentiere begrüßt. Besonders beliebt waren immer die Eisenbahnen, die dampfend durch die Winterlandschaft fahren. "Das begeistert die Kinder, die jedes Jahr erwartungsvoll vor unserem Haus gestanden haben", sagt Harth. 2009 baute Günter Lambeck neben dem Weihnachtshaus einen Glühweinstand auf, in dem seine Frau die Bewunderer der vielen Lichter verköstigt. "Der Glühweinstand hat das Weihnachtshaus zu einer richtigen Attraktion gemacht, bei der die Besucher auch mal etwas länger bleiben und neue Kontakte knüpfen können", sagt Monika Lambeck.

Nicht nur Radevormwalder sind in den vergangenen 14 Jahren immer wieder an die Industriestraße gekommen, um sich das Haus anzugucken, sondern Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen. Auch Seniorengruppen haben das Weihnachtshaus zu einem festen Ausflugsziel gemacht. Dass der magische Vorgarten jetzt aus der Winterlandschaft der Wohnsiedlung verschwinden soll, macht viele traurig. "Unsere treuen Besucher waren geschockt, als sie von der Entscheidung gehört haben", sagt Harth. Für ihn und seinen Freund sei es aber die richtige Entscheidung. Dieses Jahr sind die besonderen Schmuckstücke des Vorgartens die kleine Eisenbahn, die Kirche, die Lambeck gebaut und mit einer Krippe ausgestattet hat und das große Wandgemälde eines Adlers. "Das Bild ist ganz neu auf die Hauswand gekommen und ist Teil der Installation. Ich finde das malerisch und wunderschön", sagt Harth. Wenn die Lichter am zweiten Weihnachtstag ausgehen, wird er sicher sentimental. "An dem Haus hängen viele Erinnerungen. An schöne Feste, gemeinsame Urlaube und an meine Frau."

(trei)
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