Radevormwald Defibrillatoren für Laien soll es bald in allen Sporthallen geben

Radevormwald · Die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Sport und Integration waren sich einig: Automatische Laiendefibrillatoren (AED) sind in der Stadt noch viel zu unbekannt. Dabei können solche Geräte durch einen Stromstoß ein Herz wieder zum Schlagen bringen und möglicherweise Leben retten.

"Das muss mehr publik gemacht werden", forderte Armin Barg (UWG) in der jüngsten Sitzung. An vielen Stellen in der Stadt fehle ein solches Gerät, teilte der Ausschussvorsitzende Dr. Jörg Rieger (SPD) mit, der als Amtsarzt in Wuppertal arbeitet und dem Ausschuss anhand eines Beamer-Vortrages demonstrierte, wie ein solches Gerät funktioniert.

Einig war sich der Ausschuss, dass die Menschen in Rade wissen sollten, wo sie solche Geräte finden. Anke Schröder, Leiterin des Sozialamtes, kümmert sich derzeit um ein AED-Kataster. Nach ihren Recherchen gibt es öffentlich zugängliche Defibrillatoren im "life-ness", im Bürgerhaus, bei Gira, bei Kuhn, in der Sparkasse und in der Sporthalle Hermannstraße. "Einige Firmen wollen Defis nicht öffentlich zugänglich machen, wenn keine Arbeitszeit ist", sagte sie. Im Rathaus werden derzeit Angebote eingeholt, um auch dort ein solches Gerät zu deponieren. "Viele Geschäfte und Konzerne sagten mir, dass sie die Geräte nur für die eigenen Mitarbeiter wünschen, nicht aber für die Öffentlichkeit", sagte Schröder. Rieger betonte, dass die Wartungskosten relativ gering seien: "Die Batterien halten drei bis vier Jahre", sagte er. Bei ihm im Gesundheitsamt in Wuppertal müssen die Geräte monatlich auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden.

Im Ausschuss wurde bekannt, dass es in der Turnhalle Bredderstraße zwar ein AED des Dahlerauer Turnvereins gibt, der aber eingeschlossen und nicht zugänglich sei. Das stieß bei einigen Ausschussmitgliedern auf Verwunderung. "Neben dem Defi liegt ein Arzneirucksack, und die Übungsleiter sind leider nicht alle so verantwortungsbewusst und lassen auch schon mal die Türe des Schranks offen", erklärte die Vorsitzende Gila Hüssing. Das sei zu gefährlich. Sie signalisierte aber Bereitschaft, einen Kasten für den Defi aufzuhängen, der im Notfall eingeschlagen werden kann.

Antje von der Mühlen (CDU) forderte, dass in allen Sporthallen der Stadt (Carl-Diem-Straße, Lessingstraße, Auf der Brede, Hermannstraße) Defibrillatoren installiert werden sollten. "Es gibt genügend Räume in den Hallen, in denen man die Geräte sicher unterbringen kann", sagte sie. Alleine der RTV biete Sport für mehr als 20 Seniorengruppen an, da sei es dringend geboten, solche Geräte zu haben.

Der Ausschuss formulierte einstimmig einen Antrag an die Stadt, für erstmal vier Hallen AEDs anzuschaffen. Auch für das neue "Haus der Begegnung" soll ein Defibrillator gekauft werden. Außerdem war sich der Ausschuss einig, dass Anke Schröder die Liste der Institutionen, die einen Defi haben, unbedingt um die Alten- und Seniorenheime in der Stadt ergänzen sollte.

(RP)
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