Pit Hupperten Und Jakob Hansonis Die Faszination von Bowie auf der Bühne

Radevormwald · Die Jakob Hansonis Band ist am 10. Februar zu Gast in der Katt. Aus einem Auftritt wurde ein großes David-Bowie-Projekt.

Wermelskirchen Die Jakob Hansonis Band mit dem Grönemeyer-Gitarristen Jakob Hansonis und dem Sänger Pit Hupperten aus Leverkusen tritt am kommenden Freitag, 10. Februar, 21 Uhr, in der Katt auf (Tickets: 17 Euro VVK, 21 Euro Abendkasse). "Space Oddity" ist ein Tribut an David Bowie. Im Interview sprechen die Musiker über ihr David-Bowie-Projekt.

Herr Hupperten, Herr Hansonis, wäre David Bowie 2016 nicht gestorben, gäbe es Ihr Projekt trotzdem?

Hupperten In dieser Form sicherlich nicht. Unsere Band existiert schon acht Jahre und wir haben schon immer David-Bowie-Songs gespielt. Alle sind große Bowie-Fans. Sein Tod hat uns alle geschockt.

Hansonis Ich habe danach lange mit Rolf Kistenich telefoniert, dem Betreiber unseres Stammclubs "Blue Shell" in Köln. Wir kamen zusammen auf die Idee, dieses Projekt auf die Beine zu stellen, um David Bowie zu würdigen. Es sollte in Konzert geben.

Und dann kam alles anders...

Hansonis Richtig. Die Besucherresonanz hat uns so umgehauen, dass wir uns entschlossen haben, daraus mehr zu machen. Übrigens: "Rebel, Rebel" von David Bowie war der erste Song, den wir vor acht Jahren mit der Jakob Hansonis Band gebracht haben.

Wie lange bleibt dieses "Space Oddity"-Projekt bestehen?

Hupperten Wir haben gerade erst angefangen. Wir hoffen noch viele Jahre. Das Repertoire von David Bowie ist ja riesengroß. Wenn natürlich jetzt auch keine neuen Stücke mehr hinzukommen, reicht das, was Bowie gemacht hat, für eine lange Zeit.

Spielen Sie Bowie-Stücke eins-zu-eins nach?

Hansonis Auf keinen Fall. Bei den Gitarrensoli zum Beispiel mache ich mein eigenes Ding. Es gibt aber immer ein paar Sequenzen, die für den Erkennungswert des Stückes wichtig sind - die müssen dann original kommen, weil sie eine Funktion im Song erfüllen.

Herr Hupperten, Ihre Stimme klingt echt nach David Bowie. Ist das Ihre von Gott gegebene Singstimme?

Hupperten Meine Stimme passt gut zu der von Bowie. Aber sie ist auch sehr variabel. In diesem Projekt gilt für meine Stimme das Gleiche, was für Jakobs Gitarre gilt: Einiges muss genau so gebracht werden. Ich versuche schon, mich Bowies Stimme anzugleichen. Außerdem habe ich natürlich auch David Bowie im Ohr. Da passiert einiges dann auch einfach automatisch.

Hansonis Wir spielen die Stücke so, wie wir sie gut finden. Das ist selbstredend manchmal eng am Original. Es gibt immer Passagen, die neben der Hauptmelodie wichtig sind, weil sie etwas Besonderes zum David-Bowie-Sound liefern. Wenn man sich wie wir zwangsläufig mit den Stücken näher beschäftigt, stellt man fest, dass viel darin steckt - nicht nur in Bowies Songwriting, das schon sehr speziell ist. Auch die Arrangements gehören dazu.

Fällt Ihnen ein Beispiel ein?

Hansonis Ja, "Ziggy Stardust". Das Intro ist signifikant - das muss man einfach so spielen wie im Original.

Planen Sie auch, mit "Space Oddity" eine CD herauszugeben?

Hupperten Eher nicht. Das ist ein Live-Ding. Aber ein Video zu produzieren, könnte ich mir schon vorstellen. Aber mehr als Dokumentation.

Bei welchem Song bekommen Sie immer noch Herzklopfen?

Hansonis Für mich ist immer ein Höhepunkt unseres Konzertes "Live on Mars".

Hupperten "Space Oddity" - aber es gibt natürlich noch viele weitere.

Was macht David Bowies aus?

Hupperten Seine schillernde Persönlichkeit, seine musikalische Entwicklung und seine Kreativität als Songschreiber.

Hansonis Seine höfliche und humorvolle Art.

Was dürfen die Besucher erwarten?

Hupperten Die Resonanz war immer überwältigend. Die Erinnerungen, die bei manchen Leuten hochkamen, führten dazu, dass sie teilweise Tränen in den Augen hatten.

Hansonis Die Leute sollen merken, dass wir beim Konzert Spaß haben. Und den sollen sie auch haben.

(RP)
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