Radevormwald Dr. Ralph Bültmann hilft wieder in Nepal

Radevormwald · Für die Hilfsorganisation "Apotheker Ohne Grenzen" reist Dr. Ralph Bültmann immer wieder in eines der ärmsten Länder dieser Welt. In der Lutherischen Kirche schilderte er jetzt seine Erlebnisse und seine Ziele für die Zukunft.

 Dr. Ralph Bültmann - hier bei seinem Einsatz 2015 - berichtete am Sonntag in der Lutherischen Kirche über seine Reisen nach Nepal.

Dr. Ralph Bültmann - hier bei seinem Einsatz 2015 - berichtete am Sonntag in der Lutherischen Kirche über seine Reisen nach Nepal.

Foto: bültmann

Als Apotheker ist Dr. Ralph Bültmann nicht nur in der Bergstadt bekannt, sondern auch in vielen ländlichen Regionen in Nepal. 2015 reiste er das erste Mal für die Hilfsorganisation "Apotheker Ohne Grenzen" in eines der ärmsten Länder der Welt. Der erste Besuch des Landes sollte eigentlich ein "erster gemütlicher Projektbesuch" werden, doch das schwere Erdbeben, das große Teile von Nepal zerstörte, machte aus der Reise 2015 einen Noteinsatz. "Wir haben uns damals dazu entschieden, trotzdem nach Nepal zu fliegen. In der ersten Nacht haben wir in einem Zelt im Garten der Deutschen Botschaft übernachtet", sagt Bültmann.

Was er in Nepal erlebte und was er mit seinen Kollegen von "Apotheker Ohne Grenzen" erreicht hat, teilte er am Sonntag in der Lutherischen Kirche an der Burgstraße mit. Die Veranstaltungsreihe "Kirch-Turm-Denken" holt regelmäßig Menschen in die Kirche, die von ihrer meist gemeinnützigen Arbeit berichten.

Bültmann brachte zu seinem Vortrag viele Bilder mit, die seine Zuhörer mit auf eine Reise nach Nepal nahmen. Natürlich nutzte er seinen Vortrag auch, um auf "Apotheker Ohne Grenzen" aufmerksam zu machen. Obwohl kleine Hilfsorganisationen auch viele Einschränkungen haben und ihr Wirkungskreis eng ist, haben sie viele Chancen. Die größte ist der unmittelbare Kontakt zu den Menschen, die mit Medizin versorgt werden müssen. "Durch unsere Größe haben wir die Möglichkeit, direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten und alle Spenden, die wir generieren, vor Ort einsetzen zu können. Ohne Umwege, unmittelbar. Das Geld kommt an, und die Ergebnisse erleben wir direkt vor Ort", sagt Bültmann.

"Apotheker Ohne Grenzen" sorgt für die Bereitstellung und richtige Aufbewahrung und Lagerung von Medikamenten und installiert sogenannte "Health Posts" in Nepal. Dabei handelt es sich um kleine Häuser, die eine medizinische Erstversorgung ermöglichen und in denen Medikamente kostenfrei an die Bewohner des Landes ausgegeben werden. Die Medikamente aus der Apotheke müssen nämlich gekauft werden - und das können sich die meisten Bewohner nicht leisten.

Ein aktuelles Projekt läuft in einem Dorf 16 Autostunden von Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal, entfernt. In der ländlichen Idylle bauen Ralph Bültmann und seine Kollegen ein Health Posts auf, denn die nächste medizinische Versorgung ist momentan nur über eine lange Brücke, die über eine Schlucht führt, zu erreichen. Für Kranke oder Alte ist dieser Weg nicht zu bewältigen. Die Menschen in diesem Teil Nepals leben ausschließlich von der Landwirtschaft.

Ganz in der Nähe des Mount Everest entsteht jetzt ein neuer Gesundheitsposten für die Einheimischen. "Wir haben die Räume, die wir gefunden haben, ausgebaut. Momentan werden die Medikamente in die Regale eingeräumt, damit unsere Arbeit bald wirklich losgehen kann", sagt der Radevormwalder.

Er geht seinem Dienst aus Überzeugung nach. Nicht nur, um die Menschen in Nepal mit Medikamenten zu versorgen, sondern auch, um die Mediziner vor Ort zu entlasten. "Wenn genug Apotheker im Land sind, können sich die Ärzte besser auf ihre Arbeit konzentrieren und sich darauf verlassen, dass die Medikamente in richtiger Form ausgegeben und auch richtig gelagert werden", sagt der Rader.

(trei)
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