Radevormwald Einzelhändler ziehen an einem Strang

Radevormwald · Am Wuppermarkt tut sich etwas. Gestern veranstalteten die Geschäftsleute ein gemeinsames Oktoberfest.

 Zünftiges Beisammensein am Wuppermarkt: Dort ging es gestern bayrisch zu.

Zünftiges Beisammensein am Wuppermarkt: Dort ging es gestern bayrisch zu.

Foto: P. Meuter

An der Wupper bewegt sich etwas. Seit Jahren entstehen in den alten Fabrikgebäuden hinter dem Wuppermarkt neue Wohnungen, es gibt wieder mehr aktive Anwohner und konkrete Pläne, die Einkaufsfläche in Vogelsmühle zu beleben. Neben dem Discounter gibt es am Wuppermarkt mehrere Einzelhändler und Dienstleister, die gestern ihr erstes gemeinsames Oktoberfest organisierten.

Sylvia Krunke hat in diesem Jahr ihr Reisebüro an der Wupper eröffnet und bringt frischen Wind in die Gemeinschaft der Einzelhändler. Ihr Ladenlokal, das sie sich mit dem Fotografen Michel Müller teilt, bildete gestern den Mittelpunkt des Oktoberfestes. "Ich habe die ganze Nacht gebacken, um unseren Gästen heute süße Kleinigkeiten anzubieten. Außerdem gibt es exklusive Bayern-Reisen zu Schnäppchenpreisen bei mir zu buchen", sagte sie. Bereits zur Eröffnung ihres Reisebüros hat sie eine kleine Feier organisiert, und die familiäre Kundenbindung soll in Zukunft weitergehen, um den Wuppermarkt noch mehr zu beleben. "Wir müssen aktiv werden, aber ich bin optimistisch. Dank des neuen Investors tut sich hier sehr viel, und unser Zusammenhalt wird immer besser."

Mit ihrem Optimismus scheint Sylvia Krunke noch mehr "Wupperaner" angesteckt zu haben, denn alle hatten sich anlässlich des Oktoberfestes in Dirndl und Lederhosen gekleidet und empfingen ihre Gäste mit kleinen Überraschungen. Das Friseurstudio von Rosa Leone "Super10" hatte eine Tombola organisiert und schenkte Sekt an alle Besucher aus. Mitarbeiterin Janina Löhde hofft, dass sich das Oktoberfest langfristig auf die Laufkundschaft in Vogelsmühle auswirkt. "Wir haben hier sehr viele Stammkunden, aber natürlich müssen auch neue Menschen auf uns aufmerksam werden. Heute flechten wir kostenlos Frisuren, passend zum Oktoberfest."

Dass sich die Einzelhändler jetzt stärker für die Wupperorte einsetzen, findet Anwohner Hans-Peter Schimmelpfennig richtig. "Nur so kann sich etwas verändern. Mitspielen müssen aber nicht nur die Einzelhändler, sondern auch die Anwohner. Es können nur dort Geschäfte entstehen, wo auch Kaufkraft besteht", sagte er. Zusammen mit seiner Frau Kriemhild und Enkelkind Linus ist Hans-Peter Schimmelpfennig oft am Wuppermarkt unterwegs, um den Einzelhandel zu unterstützen. Genauso hält es Rosemarie Kötter. Sie war gestern ganz privat, als alteingesessene "Wupperanerin", auf dem Oktoberfest. "Hier läuft schon sehr viel richtig. Wenn jetzt noch ein Bäcker und vielleicht eine Drogerie eröffnen, können wir uns hier wieder komplett eigenständig versorgen. Ich hoffe, alle Beteiligten ziehen mit, damit das funktioniert."

Ohne Teamwork kommt auch Willi Budde nicht aus. Er leitet zusammen mit seiner Familie "Tommys Fleischmarkt" und hatte gestern viel zutun. "Unser Konzept geht hier unten gut auf. Viele kommen zum Mittagessen und genießen die Gesellschaft. Der Wuppermarkt hat Potenzial."

Das Oktoberfest sollte gestern nur der Auftakt zu regelmäßigen Veranstaltungen in Vogelsmühle sein. Die Fläche am Wuppermarkt soll langfristig belebt werden und schon bald für regelmäßig stattfindende Aktionen bekannt sein.

(trei)
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