Radevormwald Erste Blutspenden in der Hauptschule

Radevormwald · Das DRK Rade musste erstmals an die Hermannstraße ausweichen. Nach Anmeldung in der Mensa ging es in die Aula.

 Jutta Lambeck gab zum 62. Mal, gestern aber zum ersten Mal in der Aula der Hauptschule an der Hermannstraße, ihre Blutspende ab. Teamleiter Rainer Aust aus Ratingen-Breitscheid nahm sie zur Ader.

Jutta Lambeck gab zum 62. Mal, gestern aber zum ersten Mal in der Aula der Hauptschule an der Hermannstraße, ihre Blutspende ab. Teamleiter Rainer Aust aus Ratingen-Breitscheid nahm sie zur Ader.

Foto: Jürgen Moll

Der erste Blutspendetermin 2016 des DRK Radevormwald fand gestern nicht nur am Altweibertag, sondern auch erstmals in der Geschwister-Scholl-Hauptschule statt. Eine kleine Herausforderung für das Organisationsteam, doch die Spender ließen sich trotz Karneval und Ortswechsel nicht beirren und erschienen zahlreich.

Schon kurz vor 15 Uhr hatte sich für die DRK-Blutspendeaktion eine längere Schlange am Haupteingang der Geschwister-Scholl-Schule gebildet: Während die ersten Spender in der Mensa schon registriert wurden, schleppten Männer in langen weißen Kitteln noch Getränkekisten in den Imbissbereich. Der unfreiwillige Ortswechsel von der Grundschule Stadt an der Hermannstraße, hatte den DRK-Blutspendedienst vor neuen Herausforderungen gestellt: "Für uns war das jetzt eine kleine Hürde", sagte Jörg Harte, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst.

"Wir sind zum ersten Mal hier drin und mussten erst gucken, ob auch alles so klappt, wie wir das geplant hatten." Eine Stunde zuvor hatte das Team aus 16 Mitarbeitern des Blutspendedienstes Breitscheid und 30 Helfern des örtlichen DRK mit dem Aufbau der insgesamt acht Stationen begonnen. Gearbeitet wurde Hand in Hand mit dem Team des Ortsvereins, das für die Anmeldung und Verpflegung zuständig ist. "Personell sind wir top aufgestellt, wir mussten nur enger zusammenrücken", berichtet Harte.

Am provisorisch neuen Standort hat das Team weniger Platz. "Außer im Verpflegungsbereich", sagte Elfi Helmich, Blutspendebeauftragte des Rader Ortsvereins. "Der ist hier besser eingeteilt und wir haben sogar eine Spülmaschine", sagte sie lächelnd.

Für den Ortsverein war der Ortswechsel logistisch nicht aufwendiger als sonst: "Unsere Autos müssen wir immer gleich packen, egal ob wir von unserem Vereinshaus in die Grundschule fahren oder in die Hermannstraße." In vier Klassenräumen standen die Entnahmeärzte bereit, die Aula hatte sich mit insgesamt 35 Liegen in ein großes Bettenlager verwandelt. Dort lag auch Jutta Lambeck. Die 59-Jährige hatte gerade zum 62. Mal Blut gespendet und lag entspannt im Ruhebereich. "Für mich war der Ortswechsel absolut keine Umstellung. Wir wurden ja frühzeitig informiert", sagte sie. Der andere Anfahrtsweg war für sie kein Problem: "Es war ausreichend ausgeschildert, und auch wenn man sich dann vor Ort neu orientieren muss, es gibt ja genug Personal hier, wo man sich kurz durchfragen kann." Auch dass gestern Altweiber gefeiert wurde, war für sie kein Thema. "Das ist absolut kein Grund für mich, nicht zur Blutspende zu kommen." Solange sie gesund ist, will sie auch weiterhin Blutspenden. "Mein Vater hat damals ebenfalls schon regelmäßig Blut gespendet. Als ich 18 Jahre alt wurde, war es für mich selbstverständlich, auch zu Spendeterminen zu gehen."

Während sich Lambeck auf der Liege noch ein wenig erholte, saß Manfred Jacobi zu diesem Zeitpunkt bereits im Imbissbereich und gönnte sich eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Der 78-Jährige spendete gestern bereits zum 134. Mal sein Blut. "Nach dem Zugunglück 1971, als mein Bruder seine beiden Jungs verlor, habe ich zum ersten Mal Blut gespendet und seit dem regelmäßig", sagte er. In der Grundschule Stadt gefällt es ihm aber besser: "Die Parkplatzsituation ist dort besser, aber wenn es jetzt hier stattfindet, komme ich trotzdem." Und Karneval feiert der rüstige Rentner auch noch: "Ich habe schon früher gerne gefeiert - und dafür ist bestimmt auch noch Zeit."

(sebu)
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