Radevormwald Erster Masernfall in Oberberg - Kreis rät zur Impfung

Radevormwald · Alle nach 1970 Geborenen Menschen sollten zweimal gegen die Masern geimpft sein, oder die Erkrankung nachweislich durchgemacht haben. Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises rät dringend, den persönlichen Impfschutz zu überprüfen. Nur in einem solchen Fall gehen die Mediziner von einer Immunität gegen das Masernvirus aus.

Ein dreijähriges Kind ist bereits akut erkrankt und in stationärer Behandlung, berichtete gestern Kreis-Pressesprecherin Iris Trespe. Ein Geschwisterkind werde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkranken. Beide Kinder waren nicht geimpft. Das Gesundheitsamt befürchtet, dass sich weitere nicht geimpfte Personen angesteckt haben, da sich die Familie mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Kreis bewegt hat. "Besonders im Südkreis zeigen unsere Schuleingangsdaten eine schlechte Durchimpfungsrate von nur etwa 75 bis 80 Prozent, so dass wir nicht von einer sogenannten Herdenimmunität ausgehen können", sagt Kaija Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamtes.

Das Virus wird, ähnlich wie die Grippe, durch kleine Tröpfchen, die beim Niesen oder Sprechen entstehen übertragen. Es ist hoch ansteckend, da bereits kleinste Virusmengen reichen, um zu erkranken. Auch für die Ärzteschaft und das Personal in Klinik und Praxis gilt eine erhöhte Wachsamkeit, berichtet Trespe.

Bereits für Verdachtsfälle auf Masern besteht nach dem Infektionsschutzgesetz eine Meldepflicht an das Gesundheitsamt. Nur so können sogenannte Riegelungsimpfungen durchgeführt werden und sinnvolle Maßnahmen durch die Behörde ergriffen werden. Die Impfung ist die einzige mögliche präventive Maßnahme gegen die hoch ansteckende Masernerkrankung. "Überprüfen Sie bitte ihren Impfschutz und den ihrer Kinder", rät Kaija Elvermann.

Weitere Informationen beim Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Tel. 02261 885305.

(wos)
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