Radevormwald Evangelische Gesellschaft investiert weiter

Radevormwald · In der Jugendbildungsstätte der Evangelischen Gesellschaft an der Telegrafenstraße 59-63 sind zahlreiche Aufgaben vereint. 2014 gab es auf der großen Anlage 17 500 Übernachtungen. Diese Zahl wird auch für dieses Jahr angepeilt.

 Harald Müller (l.) leitet den Übernachtungsbetrieb der Jugendbildungsstätte an der Telegrafenstraße, Nils Langenberg das traditionelle Sommer-Zeltlager mit 60 Kindern auf dem Außengelände.

Harald Müller (l.) leitet den Übernachtungsbetrieb der Jugendbildungsstätte an der Telegrafenstraße, Nils Langenberg das traditionelle Sommer-Zeltlager mit 60 Kindern auf dem Außengelände.

Foto: Nico Hertgen

Eine Zeltstadt neben der Ernst-Mohr-Halle mit zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die ihre Handtücher draußen aufhängen. Das ist ein Zeichen für den Sommer auf dem Gelände der Evangelischen Gesellschaft. "Es ist nur wenigen bekannt, dass wir auf unserem Gelände verschiedene Betriebsstätten haben", sagt Arno Trippler, seit der Übernahme von der Evangelischen Kirche im Rheinland 1997 Verwaltungsleiter.

Neben dem Tagungsstättenbetrieb gibt es mit "Aufwärts" erlebnispädagogische Angebote, Lehrerfortbildungen und Kooperationen mit der Armin-Maiwald-Schule und Grundschulen und mit dem Jugendwerk überregionale Programme und Festivals. Ihre Heimat hat an der Telegrafenstraße auch die Rader Stadtmission und die Verwaltung der Evangelischen Gesellschaft, zu der 75 evangelische Gemeinden in Deutschland gehören. Über die Hans-Mohr-Stiftung gibt es zusätzliche Angebote für Senioren und Familien sowie Entwicklungsprojekte im Kosovo. "Betreut werden zum Beispiel Personen, die für eine Zeit in Deutschland leben und medizinisch versorgt werden", sagt Trippler. Dieses Projekt gibt es seit 2005.

Mit 17 500 Übernachtungen ist die Jugendbildungsstätte der Anbieter mit den höchsten Zahlen in der Stadt. "Diese Zahl aus dem Jahr 2014 peilen wir auch 2015 wieder an. Es sieht gut aus", sagt Harald Müller, der seit 2004 den Beherbergungsbetrieb leitet. Die Zahl der Gäste setzt sich zu jeweils etwa 35 Prozent aus Schulklassen und Gruppen wie Sportvereinen, Chören und Konfirmandengruppen (Umfeld etwa 40 Kilometer) zusammen. Etwa 30 Prozent der Gäste kommen aus den Gemeinden oder aus dem Umfeld der Evangelischen Gesellschaft. Diese feiert am 6. September mit mehr als 800 Gästen auf dem Gelände das große Jahresfest. Für den Theologischen Direktor Andreas Klotz, der verabschiedet wird, übernimmt ab 1. November Klaus Schmidt aus Altenkirchen.

Verbunden ist die große Zahl an Übernachtungen mit einer Zahl von 6500 Gästen. "Wir haben zum Teil anders als früher drei mal Gästewechsel in der Woche", sagt Harald Müller. Die Belegung geht manchmal von Montag bis Mittwoch, Mittwoch bis Freitag und Freitag oder Samstag bis Sonntag. "Das bedeutet einen großen Reinigungsaufwand", sagt Müller. Das Haus verfügt über 115 Betten in Zimmern mit eigenen Sanitäranlagen und weiteren 25 bis 35 Betten, die noch nicht modernisiert sind. "Wir haben Ein- bis Fünf-Bettzimmer, je nach Bedarf", sagt Müller. In dem noch nicht modernisierten Trakt werden die nächsten Umbauarbeiten im November beginnen. Klar ist aber auch, dass der Jugendherbergsstil erhalten bleibt. Sorge bereitet weiter manchmal die Zufahrt mit Reisebussen zum Gelände. "Wir würden uns wünschen, dass ein Parkplatz auf der Telegrafenstraße aufgegeben wird", sagt Arno Trippler, der hofft, dass die Stadt eines Tages einsichtig ist.

Um am Markt bestehen zu können, ist auch in den vergangenen Jahren kontinuierlich investiert worden. Jeweils 100 000 Euro kosteten die Brandschutzertüchtigung und das Blockheizkraftwerk. 120 000 Euro kostet aktuell die Modernisierung der Zimmer. "Dazu kommen die Reparaturkosten, die bei einer solch großen Anlage im Jahr immer hoch sind", sagt Arno Trippler. "Unser Pfund ist weiterhin neben dem Außengelände mit erweitertem Spielplatz, dem Hochseilgarten und Beachvolleyballfeld, der Kletterwand und dem Bolzplatz die Ernst-Mohr-Halle, die bei jedem Wetter als Sporthalle genutzt werden kann", ergänzt Müller.

Die Zeltstadt als traditionelle Sommerveranstaltung wird bald wieder abgebaut. Direkt nach Schuljahresbeginn werden auch die ersten Klassen wieder erwartet. April bis Juni und September, Oktober sind die Vollbelegungsmonate.

(RP)
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