Radevormwald Feierwochenende beginnt mit Festakt

Radevormwald · Etwa 350 Radevormwalder und ausländische Gäste trafen sich gestern Abend im Bürgerhaus zum großen Festakt zum 700-jährigen Bestehen der Stadt. Eingeladen waren Vertreter von Vereinen, Kirchen, Verbänden und Parteien.

 350 geladene Gäste feierten gestern Abend das 700-jährige Bestehen der Stadt im Bürgerhaus.

350 geladene Gäste feierten gestern Abend das 700-jährige Bestehen der Stadt im Bürgerhaus.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Mit einem Festakt im Bürgerhaus vor geladenen Gästen und einer ersten großen Party auf dem Marktplatz mit der U2 Tribute Band "Achtung Baby" begann gestern Abend das große Stadtfest-Wochenende, das sich heute und Morgen von der Lindenstraße bis zum Festplatz zieht.

Bürgermeister Johannes Mans eröffnete den Festakt nach der Begrüßung durch Moderatorin Anna Doubek, die ein wenig aus ihrer Jugend in Rade berichtete. Als Neu-Bürgermeister sei ihm die "tiefe emotionale Gemütslage" wichtig, Repräsentant einer so tollen Bürgerschaft zu sein. 700 Jahre: Den wahrscheinlichen Gründungszeitraum kenne man erst seit 1974. Zur Zeit der Stadtgründung und lange Zeit danach waren Leben und Arbeitsrhythmus geprägt vom Tageslicht, das oft spärlich ins Haus schien. Der Blick in die Gegenwart gehe dahin bei dem größten Unternehmen Gira zum komfortablen Zuhause mit neudeutsch "smart home".

Seinen kurzen Blick in die Geschichte begann Johannes Mans mit dem tragischen Zugunglück 1971 und dem Busunglück 2009. Bis in die Gegenwart herrsche tiefe Betroffenheit. "Ein kurzer Rückblick bietet aber auch die Chance, besonders positive Ereignisse noch einmal in Erinnerung zu rufen. So hat Radevormwald durch die Teilnahme an ,Spiel ohne Grenzen' 1970 europaweite Anerkennung gefunden", sagte Mans. Dort habe man eindrucksvoll erleben können, "wie stark man sein kann, wenn man als Mannschaft zusammenhält und ein gemeinsames Ziel verfolgt". Nach Ehrengast Heide Ecker-Rosendahl nannte der Bürgermeister als weitere berühmte Sportler der Stadt Wilfried Trott, Gerd Osenberg, Christoph Specht, Wolfgang Killing, Ernst-Reiner Bisterfeld, Heinz Rosendahl oder die Brüder Wolfram und Hartmut Faust.

Mans verweilte nicht lange in der Vergangenheit, sondern richtete den Blick nach vorne. "Die großen Herausforderungen der Zukunft müssen wir systematisch angehen und den guten Wirtschaftsstandort kontinuierlich weiterentwickeln", sagte er. Die Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft zeigten, "dass wir hier gemeinsame Perspektiven erarbeiten müssen". Fachkräftegewinnung, die Schaffung einer attraktiven Infrastruktur nannte er als wesentliche Elemente, aber auch eine enge interkommunale Zusammenarbeit. Von entscheidender Bedeutung sei die Entwicklung einer Schullandschaft, in der allen Kindern die Möglichkeit geboten werde, bis hin zum Abitur gefördert zu werden. Die Gründung der Sekundarschule sei ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

Eine weitere Aufgabe sei die Integration der 400 Flüchtlinge, die mit großem ehrenamtlichem Engagements betreut werden. "Hier leben Menschen, die ein besonders ausgeprägtes Sozialengagement zeigen", sagte Mans. Die vielen Vereine, kirchliche Organisationen, Kulturgemeinschaften, die Feuerwehr, der Mittagstisch, Betreuungsorganisationen für Kinder und Senioren und die Dorfgemeinschaften beispielsweise schafften ein Klima der sozialen Mitverantwortung. Den ehrenamtlichen Helfern, aber auch den Mitarbeitern der Verwaltung, sprach er seinen Dank aus und sicherte er weitere Unterstützung zu. Die Stadt stehe vor Herausforderungen, die sie sicher im Sinne des Geistes von Spiel ohne Grenzen am besten meistern könne, wenn es gelingt, vertrauensvoll die Lebensqualität auch unter dem Aspekt des demografischen Wandels zu sichern.

(RP)
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