Radevormwald Festliches Barockkonzert an der Burgstraße

Radevormwald · Die Lutherische Kirchengemeinde lädt zu einem Barockkonzert für kommenden Sonntag, 4. März, 17 Uhr, in die Kirche an der Burgstraße ein. Im Mittelpunkt stehen Werke von Telemann über Frankreich. Eigentlich wollte der Paul-Gerhardt-Chor mit ein paar Vokalwerken zur Passion das Orgelprogramm kontrapunktieren, "aber die Grippewelle hat auch uns erwischt, so dass die Probenzeit dazu nicht ausreichte", berichtet Kantor Martin Scheibner.

Zu seinen Lebzeiten war er berühmter als Johann Sebastian Bach und doch zugleich mit ihm befreundet: Georg Philipp Telemann (1681 - 1767). Seine Musik war so beliebt, dass er damit reich werden konnte und ganz Hamburg mit seinen fünf mächtigen Hauptkirchen beeinflusste. Ein reizvolles Thema gepaart mit Pracht, Eleganz und Klangsinn der Pariser Orgelkunst von Dandrieu, Nivers, Rameau, Clerambault, Dupont, Benoit und Léfebury-Wely wird sich der feinsinnige Telemann mit seinen grazilen Fantasien und Tanzsätzen aus den Suiten dazugesellen.

Aber die große Orgel verlangt mehr: Einen Ausflug in die Klangpracht französischer Orgelmusik mit Romantik von Dupont und Benoit. So zu erleben an der Schuke-Orgel am 4. März. Mit einer zusätzlichen Orgelführung bereits ab 16.15 Uhr unter dem Motto "Klangmajestät - Besuch bei der Königin" wird noch eine Überraschung auf der Empore bereitgehalten: Für alle Orgelneugierigen erläutert der Weimarer Organist Dr. Wieland Meinhold die Königin der Instrumente hautnah. Direkt neben dem Spieltisch der Schuke-Orgel hat man Gelegenheit zu erfahren, wie der höchste, wie der tiefste Ton klingt. Wie viele Pfeifen stehen in dem Instrument? Wie funktioniert die Übertragung zwischen Taste und Ventil? Wie schwer ist so eine Orgel?

Wieland Meinhold wurde 1961 in Halle/Saale geboren, nach ersten musikalischen Schritte in Jena absolvierte er dort von 1977 bis 1983 ein Kirchenmusikstudium mit zusätzlichen Studienaufenthalten in Budapest.

Im Mai 1985 wurde er Stadtorganist an der Marienkirche (Konzerthalle) Mühlhausen, spielte und betreute dort eine romantische Sauer-Orgel von 1891. Gleichzeitig bekam er einen Lehrauftrag für künstlerisches Orgelspiel an der Weimarer Musikhochschule und war von 1988 bis 1990 Meisterschüler für Cembalo an der Akademie der Künste in Berlin.

Wieland Meinhold arbeitet als freier Organist nicht nur bei Orgelfestivals in Kirchen, Konzertsälen und Schlössern Deutschlands, sondern auch in den anderen fünf Erdteilen. Inzwischen sind es 5000 Konzerte. 2001 wurde er zunächst zum Universitätsorganisten der Universität Erfurt berufen, seit 2007 ist er Thüringischer Universitätsorganist. Seit 2011 trainiert er gezielt Luftartistik. Der Eintritt ist frei, eine Spende für den Organisten wird erbeten.

So. 4. März, 16.15 Uhr Orgelführung, ab 17 Uhr Konzert, Lutherische Kirche an der Burgstraße.

(rue)
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