Radevormwald Feuerwehr simuliert mit neuer Technik ABC-Einsatzlagen

Radevormwald · Acht Kameraden der Feuerwehr lösten am Samstag insgesamt drei Einsatzszenarien. Dank neuer Geräte sind Übungen jetzt realistischer.

 Heike Balve von der Löschgruppe Stadt mit dem teledos-Messgerät. Damit simulierte die Feuerwehr ein ABC-Einsatzszenario.

Heike Balve von der Löschgruppe Stadt mit dem teledos-Messgerät. Damit simulierte die Feuerwehr ein ABC-Einsatzszenario.

Foto: Treiber

Seit Ende 2015 verfügt die Freiwillige Feuerwehr Radevormwald über einen ABC-Erkundungskraftwagen. Das Fahrzeug kann die Belastung durch Schadstoffe messen; acht Ehrenamtliche aus der Einheit Stadt und Herbeck sind dafür abgestellt. Heiko Balve, Einheitsführer Stadt, leitet das Team des ABC-Wagens und hat sich intensiv mit der Technik des Messfahrzeugs auseinandergesetzt.

"Um richtig mit den Geräten umgehen zu können, braucht man mehrere Schulungen", sagt er. Das Fahrzeug komme dann zum Einsatz, wenn die Fähigkeiten der restlichen Feuerwehr erschöpft sind und die Feuerwehr einen Hinweis auf Gefahrenstoffe habe.

Ganz neu ist die teledos-Messübung, die durch ein Simulationsgerät ermöglicht wird, das erst seit einer Woche in Rade einsatzbereit ist und außen an dem ABC-Wagen angebracht wird. Das Übungsgerät simuliert Einsatzlagen, indem es Chemikalien kontrolliert produziert und an die Sensoren des ABC-Wagens weitergibt. Dadurch reagieren die Signale des Fahrzeuges authentisch und ermöglichen der Feuerwehr, Einsatzszenarien zu üben. "Das Gerät ist toll für unsere Übungen, weil es uns auf echte Situationen vorbereitet. Bisher mussten wir uns Werte ausdenken. Jetzt reagieren die Geräte tatsächlich", betont Balve.

Sein Team spielt an diesem Samstag drei verschiedene Einsatzlagen durch, bei denen Aufgaben zur Stoffrecherche, radiologischen Berechnungen, Messstrategien und die Abarbeitung von Messaufträgen gelöst werden. Ob Stoffaustritte im Industriegebiet, der Fund eines radioaktiven Behälters oder eine Geruchsbelästigung am Schulzentrum - die Feuerwehrmänner stellen sich jeder Einsatzübung.

"Der authentische Ablauf ist hilfreich und bereitet uns auf die Realität vor. Anhand unserer Auswertungen können wir sehen, ob wir richtig gehandelt haben", sagt Michael Diebel, der zusammen mit Jan Scharwächter und Theo Aldermann für die zweite Übung verantwortlich ist, während das restliche Team als Messleiter in der Hauptwache bleibt. Aufwendige Übungstage, wie den am Samstag, will Heiko Balve möglichst für jedes Quartal einplanen.

Wehrführer Wilfried Fischer ist stolz auf die neue Technik und den ABC-Wagen. "In Nordrhein-Westfalen sind 25 von diesen Fahrzeugen im Einsatz. Wir haben viele Lehrgänge besucht und Vorbereitungen getroffen, um das Messfahrzeug richtig benutzen zu können", sagt er. Mit der neuen Technik kann die Freiwillige Feuerwehr Radevormwald klare Aussagen über die Gefahr durch chemische Stoffe treffen, genaue Aussagen über Belastungsgrenzen- sowie räumliche Grenzen treffen.

Alle Informationen rund um Messungen von Gefahrenstoffen gibt die Feuerwehr über den verschlüsselten Digitalfunk durch. "Obwohl digitaler Funk nicht abgehört werden kann, gehen wir auf Nummer sicher. Klarfunk wäre zu gefährlich, weil die Infos zu brisant sind", betont Balve.

(trei)
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