Radevormwald Feuerwehr und Polizei funken digital

Radevormwald · Die analoge Funktechnik gehört bei den Sicherheitsbehörden in Radevormwald der Vergangenheit an. Mitte des Jahres wurde bei der Polizei und der Feuerwehr auf Digitalfunk umgerüstet. 95 Prozent des Netzes sind abgedeckt.

Radevormwald: Feuerwehr und Polizei funken digital
Foto: Moll Jürgen

Es ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass in Sachen Digitalisierung die Uhren anders, schneller ticken. Gerade einmal gut zwei Jahre ist es her, dass der Oberbergische Kreis beschlossen hat, seine sicherheitsrelevanten Institutionen wie Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen vom bis dahin gültigen Standard der analogen Funktechnik auf den modernen, zuverlässigeren und weniger störungsanfälligen Digitalfunk umzurüsten. Und zwar komplett. Auch in der Nachbarstadt Hückeswagen ist die Umstellung bereits vollständig abgeschlossen. Hückeswagens Ordnungsamtsleiter Michael Kirch betonte bei der Einweihung des neuen digitalen Funktisches der Freiwilligen Feuerwehr im September die "äußerst bemerkenswerte Leistung" aller Beteiligten, da die Topographie für Funknetze wegen der vielen Hügel im Bergischen eher "ungünstig" sei.

Die Polizei in Radevormwald hat die Umstellung ebenfalls schon abgeschlossen, sagt Polizeipressesprecherin Monika Treutler: "Es gilt für den ganzen Oberbergischen Kreis, wenn ich sage, dass wir komplett auf Digitalfunk umgestellt haben", sagt Treutler. Insgesamt habe man in ganz Nordrhein-Westfalen derzeit eine Netzabdeckung von 95 Prozent. "Das lässt sich auf den Oberbergischen Kreis genauso herunterbrechen wie auf Radevormwald", sagt die Polizeisprecherin. Die restlichen fünf Prozent seien noch weiße Flecken auf der Landkarte, in die aber zügig nachgebessert würden: "Auch hier gilt sowohl für den Kreis als auch für Radevormwald: Die einzelnen Bereiche, in denen die Digitalfunkabdeckung noch nicht zu 100 Prozent vorhanden ist, sind identifiziert und werden durch geeignete Maßnahmen derzeit nachgebessert."

Die Dienstfahrzeuge, sowohl die zivilen als auch die Streifenwagen, seien ebenfalls umgestellt - und damit sei die noch nicht hundertprozentige Netzabdeckung ohnehin kein Problem mehr: "Mit den digitalen Funkwagen können die Kollegen überall funken, auch im abseitigeren Gelände oder zwischen höheren Häusern - also an Orten, an denen der Analogfunk an seine Grenzen stieß", sagt Treutler. Sie sieht den großen Vorteil des Digitalfunks neben der besseren Qualität und der flächendeckenden Abdeckung vor allem auch darin, dass die Polizei den gleichen Funk verwende wie Rettungskräfte, Feuerwehr - aber auch die Kollegen in angrenzenden Bundesländern und den Benelux-Staaten: "So können wir etwa bei grenzübergreifenden Aktionen problemlos miteinander kommunizieren", sagt Treutler. Zudem seien die Handfunkgeräte mit GPS ausgerüstet, so dass im Notfall die Beamten im Einsatz per Knopfdruck einen Notruf absetzen können.

Auch Wilfried Fischer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Radevormwald, ist von der neuen Technik überzeugt. "Es ist eine merkbare Verbesserung im Funkverkehr. Von den Kameraden habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen", sagt Fischer. Die Umstellung ist zeitgleich mit der bei der Polizei etwa Mitte des Jahres geschehen. "In Übergangszeiten haben wir uns mit Rückfallebenen auf den Analogfunk geholfen", erläutert der Feuerwehr-Leiter. Der komme auch heute noch zum Einsatz, da es einige Fahrzeuge gebe, die kurz vor dem Austausch stünden: "Die haben wir natürlich jetzt nicht noch kostenintensiv nachgerüstet, sondern werden den Digitalfunk dann direkt in die neuen Fahrzeuge einbauen", sagt Fischer.

Die weißen Flächen auf der Digitalfunkkarte kennt auch der Feuerwehr-Chef: "Allerdings bemerken das eher die Kollegen der Polizei und Rettungsdienste, da die einfach öfter ausrücken müssen als wir."

Fischer blickt auch in die Zukunft, denn auch wenn die Geräte und Fahrzeuge alle auf digital umgestellt sind, müssen noch weitere Schritte in die digitale Zukunft gegangen werden: "Als nächstes wird die Alarmierung der Einsatzkräfte auf digitale Technik umgestellt", sagt Fischer. Die Vorbereitungen dazu sollen 2017/2018 laufen, die entsprechende Ausrüstung der Feuerwehren wird dann in den Jahren 2018/2019 stattfinden.

(wow)
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