Serie Aktiv im Bergischen Land Fitness und Spaß im Sand

Radevormwald · Ob Jung oder Alt, ob Anfänger oder Profi: Beachvolleyball kann jeder spielen und ist somit die perfekte Sportart für den Sommer.

Solingen Auf dem Feld wird gepritscht, gebaggert und in den Sand geflogen - neben den Linien angefeuert, etwas getrunken, gequatscht und die Sonne genossen. Immer mal wieder verschwinden ein paar Beachvolleyballer oder Zuschauer, um sich im wenige Meter entfernten Freibad abzukühlen. Natürlich nicht, ohne vorher die "Panade" aus Sand und Schweiß unter der Dusche gründlich von ihrer Haut zu entfernen. "Sonst hätte ich zu viel Sand im Wasser", sagt Thomas Czeckay, der die Freizeitbetriebe Ittertal in Solingen leitet. Dazu gehört neben dem Freibad auch eine professionelle Beachvolleyballanlage mit vier Feldern. Czeckay: "Zudem lassen sich Beachhandball- und Soccerplatz umbauen - dann haben wir sogar fünf Felder. Diese brauchen wir hin und wieder für unsere Turniere."

Ohnehin ist die Beachvolleyballanlage, die es bereits seit 20 Jahren gibt und die immer wieder erweitert und professionalisiert wurde, gut besucht. Allerdings spielt dabei - wie bei anderen Outdoor-Sportarten auch - das Wetter eine entscheidende Rolle. Regnet es, findet sich kaum einer im Ittertal ein. An heißen Tagen sind die Plätze aber rappelvoll. Und bei angenehmen 23 Grad und einer Mischung aus Sonne und Wolken am Himmel tummeln sich im Sand sogar mehr Besucher als auf der Freibadwiese.

Diese kommen nicht nur aus Solingen, sondern auch aus dem Kreis Mettmann, Köln oder Velbert. "Das Einzugsgebiet ist auf jeden Fall größer als das des Schwimmbads", sagt Thomas Czeckay. Darunter finden sich alle Altersklassen von 10 bis 70 Jahren - Freizeitsportler ebenso wie Beach-Profis. Auch die Olympiasieger von 2012 haben schon häufiger im Ittertal trainiert: Julius Brink spielte eine Zeit lang für die Solingen Volleys in der Zweiten Liga, Jonas Reckermann wohnt sogar in Solingen.

"Gerade seit dem olympischen Gold in Peking ist Beachvolleyball in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt", sagt Patrick Ladermann, der die jungen Volleys-Talente trainiert und die größten Unterschiede zwischen Volleyball in der Halle und im Sand so erklärt: "Statt zu sechst spielt man nur zu zweit. Dafür ist das Feld einen Meter kürzer und einen Meter schmaler. Außerdem muss man mit den äußeren Bedingungen wie Sonne, Wind und Regen zurechtkommen." Zudem hat man keinen festen Untergrund - dadurch wird es zum einen anstrengender, zum anderen aber auch gelenkschonender. Und das Training im Sand eignet sich perfekt für den Muskelaufbau sowie als Ausdauertraining. Doch nicht nur der Fitness-, auch der Spaßfaktor ist enorm hoch.

Darum geht es auch Max Böning (12), Jan Tiedmann und Lukas Wiesemann (beide 11). Die Nachwuchs-Volleyballer der TSG Solingen Volleys sind auch ab und zu im Ittertal, meistens fliegen sie aber an der Sportgalle Vogelsang durch den Sand. Hier Pritschen und Baggern sie schon sehr ansehnlich, hechten mit vollem Körpereinsatz den Bällen hinterher. Zwei Mal pro Woche haben sie Training, nach ihrem Empfinden dürfte es aber ruhig mehr sein. "Nur wenn schönes Wetter ist, gehen wir nach draußen", sagt Jan. Lukas ergänzt: "Normal trainieren wir in der Halle. Aber ich würde gerne mehr in den Sand gehen." Die anderen Jungs nicken. Ihnen geht es genauso - und Max erklärt: "Es macht einfach richtig viel Spaß. Man kann sich mehr hinschmeißen, und es tut - im Gegensatz zum harten Hallenboden - überhaupt nicht weh."

(RP)
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