Radevormwald Flüchtling arbeitet Schneepflug auf

Im vergangenen November ist Klfa Anas mit Ehefrau Ruba und dem Säugling Malik aus der umkämpften syrischen Stadt Homs nach Deutschland geflüchtet. Seit dem 23. Dezember wohnt die Familie in Radevormwald. Jetzt arbeitet der 35-jährige Flüchtling ehrenamtlich einen alten, ausgemusterten Keil-Schneepflug auf. Er soll später seinen Platz als optisches Zeichen für den Betriebshof an der Ecke Dahlienstraße/Justus-von-Liebig-Weg finden.

"Sozialarbeiterin Petra Riesenbeck hat die Aktion eingefädelt", berichtete gestern Sozialamtsleiterin Anke Schröder. Wie etwa 200 andere Flüchtlinge auch, ist die Familie Anas noch nicht registriert, und auch das Asylverfahren ist deshalb noch nicht eingeleitet. "Wir haben Klfa Anas gefragt, ob er ehrenamtlich etwas tun möchte, und er hat sofort zugesagt", sagt Schröder. Zweimal in der Woche kommt der Syrer zum Betriebshof, um für fünf Stunden an dem Pflug zu arbeiten. Vor dem Aufstellen soll er auch noch gestrichen werden.

"Wir konnten diese ehrenamtliche Arbeit vermitteln, weil der gelernte Zahntechniker bereits über Sprachkenntnisse verfügt", sagt Anke Schröder. Mit ein paar Brocken Deutsch und Englisch klappt die Verständigung. "Wir haben ein sehr gutes Miteinander", sagt Betriebshofleiter Norbert Petri.

Die Sozialamtsleiterin berichtet, dass die etwa 200 nicht registrierten Flüchtlinge zwischen dem 19. und 22. Juli nach Bonn gebracht werden, um dort jeweils an ein bis zwei Tagen registriert zu werden, damit sie unmittelbar danach das eigentliche Asylverfahren einleiten können. "Wir haben diese Termine von der Bundesstelle erhalten und organisieren jetzt den Bustransport", sagt die Sozialamtsleiterin. Die Stadt ist für den Transport zuständig, den Aufenthalt in Bonn organisieren die Ausländerbehörden.

(wos)
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