Radevormwald Gemeinschaft macht Dahlerauer TV stark

Radevormwald · Beim Sommerfest des Turnvereins wurde wieder deutlich, wie gut der Zusammenhalt ist. Vorsitzende Gila Hüssing hofft, dass der Verein beim Leader-Projekt mit Fördermitteln bedacht wird - dann kann das Angebot erweitert werden.

 Entspannen unterm Sonnenschirm: Beim Sommerfest des Dahlerauer Turnvereins freuten sich (v.l.) Klaus Ley und Horst Schmidt mit Ehefrau Irmgard Schmidt über bestes Wetter.

Entspannen unterm Sonnenschirm: Beim Sommerfest des Dahlerauer Turnvereins freuten sich (v.l.) Klaus Ley und Horst Schmidt mit Ehefrau Irmgard Schmidt über bestes Wetter.

Foto: Jürgen Moll

Der blonde Steppke trägt sichtbar stolz sein großes Schwert vor sich her. Hier und da erreichen ihn verwunderte Blicke, aber auch erheiterte Mienen sind darunter. Das Schwert ist aus einem stahlblauen Luftballon und wurde soeben von Mirjam Hartmann "handgeschmiedet". Der kleine Marlon ist glücklich und zugleich etwas unaufmerksam. Die Spitze seines Luftballons berührt für einen Moment den Boden und zerspringt mit einem lauten Knall. Der fast vierjährige Gast des Sommerfestes des Dahlerauer Turnvereins ist erschrocken.

Die Ballonkünstlerin und Geschäftsführerin des Rehasports, Mirjam Hartmann, kann den Jungen mit dem Vorschlag, einen Ersatz aussuchen zu dürfen, aber trösten. Diesen Trost muss sie am Samstagnachmittag vielen Kindern spenden. Die aufwendigen Kreationen sind nicht über lange Zeit belast-bar, sondern erfreuen die kleinen Gäste überwiegend nur für geringe Zeit.

Doch Langeweile ist zu keiner Zeit auf dem großen Gelände des Vereins in Obergrunewald erkennbar. Die vielen Kinder können sich so richtig austoben. Die bunte Hüpfburg wird stark beansprucht und auch der Stand, an dem aus kleinen Kindern gefährliche Raubkatzen oder sanfte Schmetterlinge durchs Schminken werden, wird gut besucht. Riesige Seifenblasen steigen in den Himmel, kleine Kettcars kreisen munter umher. Die Eltern konnten einmal so richtig durchatmen. Während ihre Kinder sich amüsieren, dürfen sie, die Kleinen immer im Auge haltend, sich gemütlich an den Tischen niederlassen und Kaffee und Kuchen genießen.

Mittendrin sind auch die Sportler aus den Gymnastikgruppen der Reha-Abteilung, dem Faustball und weiteren Sportgruppen. Sie alle sitzen plaudernd unter den Sonnenschirmen und scheinen die Begegnungen zu genießen. Ein buntes Quiz rund um das Vereinsleben ist ein Glanzpunkt für die Erwachsenen. "Der soziale Aspekt ist uns in unserem Verein sehr wichtig. Die Gemeinschaft und Geselligkeit werden bei unseren Sommerfesten gepflegt", sagt Gila Hüssing. Dazu habe der Verein auch die Spielenachmittage eingeführt. Brett- und Kartenspiele, dazu eine Kaffeetafel, laden Mitglieder und Gäste einmal im Quartal ins Vereinsheim ein.

Gila Hüssing hat sich auf dem Sommerfest an der Kaffeemaschine platziert und koordiniert auch die Kuchen- und Salatausgaben. "Wir haben hier ein tolles eingespieltes Team. Steht ein Fest an, dann sind engagierte Helfer aus den Abteilungen sofort parat", lobt sie. Auch das Engagement des Hausmeisterpaares Kathrin und Tobias Kops hebt sie hervor. "Die Familie zieht in Kürze ins eigene Haus. Daher suchen wir Nachfolger für die vielen Aufgaben hier. Eine Wohnung mit eigenem Garten steht demnächst dann auch zur Verfügung", sagt Gila Hüssing. "Wenn wir mit unserer Bewerbung bei der Leader-Ausschreibung den Zuschlag erhalten, werden die Angebote für die Bevölkerung hier kräftig wachsen - und damit vielleicht auch die eines Hausmeisterpaares", ergänzt die Vorsitzende.

Ein großzügiger Sandspielplatz, geschaffen aus zwei Tennisplätzen, wäre ein Punkt, den es umzusetzen gilt. Außerdem soll ein Wahrnehmungs- und Fitnessparcours entstehen. Die große Wiese könnte Multifunktionscharakter erhalten, Freiräume könnten für Betriebssport oder Schulen genutzt werden. "Wir haben mit 17 000 Quadratmeter Fläche großes Potenzial, Breiten- und Rehasport sowie Freizeitvergnügen umzusetzen", betont Gila Hüssing.

Außerdem könne eine Außengastronomie in Obergrunewald entstehen, und die nötige Restaurierung der Vereinsräume könne in Angriff genommen werden. Hüssing: "Ich hoffe, dass Ende des Jahres die Entscheidung zum Leaderprojekt verkündet wird."

(sig)
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