Radevormwald GGS-Eltern verstärken ihre Forderungen

Radevormwald · In einem zweiten Brief fordert der Vorstand der Schulpflegschaft der Grundschule Stadt eine "zukunftsorientierte Ausrichtung" der Schulen und des Offenen Ganztags. "Die Grundschulen brauchen mehr Raum", sagt André Widua.

 Als die GGS Stadt wegen der herabgestürzten Decke gesperrt werden musste, wurden die Kinder in der Aula betreut. Die Eltern bemängeln die schlechte Raumsituation für den Offenen Ganztag, wenn die Kita ins Gebäude kommt.

Als die GGS Stadt wegen der herabgestürzten Decke gesperrt werden musste, wurden die Kinder in der Aula betreut. Die Eltern bemängeln die schlechte Raumsituation für den Offenen Ganztag, wenn die Kita ins Gebäude kommt.

Foto: wos (Archiv)

Die Eltern der Schüler der Grundschule Stadt fordern in einem zweiten Brief von Bürgermeister Johannes Mans, aber auch von der örtlichen Politik und den zuständigen Ministerien in Düsseldorf, ein klares Bekenntnis für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Grundschule Stadt - und auch der anderen Grundschulen.

"Die Grundschule hat keine Lobby", lautet das Fazit des Schulpflegschaftsvorsitzenden André Widua. Nur ein oder zwei Ratsmitglieder hätten Kinder in dem entsprechenden Alter. Der Vorwurf: Man könne heute nicht mehr Schule planen wie früher. Die Planung für den Offenen Ganztag habe 2014 einen großen Bedarf ergeben. Es gebe Plätze für 50 Kinder (20 Prozent) an der GGS Stadt, der Bedarf liege bei mindestens 80. Das ergebe sich allein auch daraus, dass in den Kitas der Bedarf für 45-Stunden-Plätze stetig steigt.

"Wir wissen, dass dieser Bedarf noch weiter steigt und die Stadt Radevormwald dem auch Rechnung tragen muss", sagt Widua und ergänzt, "wegen räumlicher Mängel ist es in Rade nicht möglich, ein Flüchtlingskind in den Offenen Ganztag aufzunehmen. Das ist in Hückeswagen und Wipperfürth zum Beispiel ganz anders." Der Vorwurf richtet sich auch gegen den früheren Bürgermeister und die früher agierenden Politiker. Sie hätten die Grundschulen vergessen und zu wenig für sie getan. Man müsse nur den beengten Raumbedarf an der Katholischen Grundschule sehen. Den gebe es seit Jahren - bekannterweise - ohne Abhilfe. Es gebe lediglich Verweise in die Zukunft. "Wenn die Stadt zukunftsfähig sein will, muss sie ein Netz spannen von der Kita über die Grundschule und den Offenen Ganztag bis zu den weiterführenden Schulen", sagt Widua im Namen der Eltern.

Dem Bedarf für Plätze in der Betreuung müsse schnell abgeholfen werden, fordern die Eltern. Seit 2010 sei es in die Verantwortung jeder Kommune gestellt, auf gestiegenen Raumbedarf und veränderte pädagogische Rahmenbedingungen zu reagieren. Die heutige Pädagogik verlange mehr Raum. Für Grundschulen brauche man Lernräume, Ruheräume, einen Bereich zum Toben, einen Spielbereich und Räume für Sondernutzungen wie Inklusion oder die Betreuung von Flüchtlingskindern. Die Klassenräume würden zum Beispiel auch für die Hausaufgaben genutzt. Der Vorwurf der Eltern: "Der Bürgermeister agiert konzeptlos und grob fahrlässig." Ein weiterer Vorwurf: Der Bürgermeister spreche nicht mit den Schulleitungen und den am Offenen Ganztag beteiligten Pädagogen.

Gefordert wird von den Eltern eine Planungssicherheit. Eltern mit 45-Stunden-Kita-Platz müssten auch für die Grundschule eine entsprechende Absicherung durch den Offenen Ganztag bis 16 Uhr haben. Als Schlussforderung sehen die Eltern die Aufforderung an die Stadt, wie ursprünglich geplant, eine vierzügige Kita zu bauen. Der OGS-Bereich der GGS Stadt soll in das Untergeschoss der Grundschule ziehen. Zudem müssten die Schulbauleitlinien der Stadt Köln nicht nur für die Sekundarschule, sondern auch für die Grundschulen Anwendung finden.

(RP)
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