Radevormwald Gift im Boden der Turnhalle Jahnstraße

Radevormwald · Die Turnhalle Jahnstraße bleibt gesperrt. Das hat die Stadt mitgeteilt. Schulen und Sportvereine sollen im kommenden Schuljahr ohne die Halle planen. Entdeckt worden sind die giftigen Stoffe, als der alte Sportboden geöffnet worden ist.

 Die Außenarbeiten sind abgeschlossen, jetzt bereitet der alte Hallenboden-Untergrund der Stadtverwaltung Kopfzerbrechen.

Die Außenarbeiten sind abgeschlossen, jetzt bereitet der alte Hallenboden-Untergrund der Stadtverwaltung Kopfzerbrechen.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Die Turnhalle an der Jahnstraße ist aus Sicherheitsgründen seit einigen Tagen gesperrt. Das erklärten gestern Bürgermeister Dr. Josef Korsten und Thomas Wuttke vom Fachbereich Gebäudemanagement im Rathaus. "Da wir noch nicht wissen, wie es genau weitergeht, haben wir allen Nutzern vorsorglich mitgeteilt, dass die Halle im kommenden Schuljahr nicht genutzt werden kann und Schulen und Vereine ohne sie planen müssen", sagte gestern der Bürgermeister.

Die Turnhalle sollte energetisch ertüchtigt werden. In den vergangenen 15 Monaten ist das Dach saniert, die Belüftung erneuert und es sind alle Fenster ausgetauscht worden. Auch eine neue Beleuchtungsanlage soll eingebaut werden. Im nächsten Schritt sollte dann auch der Hallenboden ausgetauscht werden. Als der Boden im Auftrag des Fachbereichs Gebäudewirtschaft geöffnet wurde, traten Gerüche auf, die man dort nicht erwartet hatte. "Wir haben die Arbeiten gestoppt und den Boden und die Stoffe darin von einer Geologin des Oberbergischen Kreises untersuchen lassen", sagte Korsten.

Dabei seien gefährliche Stoffe gefunden worden. Dabei handelt es sich um Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt. Diese Stoff gelten als krebserregend und müssen mit arbeitsschutzmäßig besonders vorsichtigen Verfahren beseitigt werden. "Solche Stoffe sind bisher noch nie in Sportböden gefunden worden", sagt Thomas Wuttke, der mit zahlreichen Herstellern von Sportböden Kontakt hatte.

Vermutet wird, dass das PAK von Teerbahnen herrührt, die Ende der 50er Jahre beim Aufbau des Hallenbodens eingebaut worden sind. "Für uns heißt das, dass wir jetzt ein Gutachten in Auftrag geben werden, das uns aufzeigt, welche Möglichkeiten der Sanierung des Bodens und der Entsorgung es gibt", sagt der Bürgermeister. Dabei werden auch Aussagen über die Kostenseite getroffen. Die Entsorgungskosten müssen zu denen des Bodeneinbaus addiert werden. "Danach müssen wir klären, wie das in den Haushalt passt", sagt Korsten.

Bis das Gutachten vorliegt, werde einige Zeit vergehen. Danach wird die Stadt mit der Politik entscheiden müssen, welche der dann vorgeschlagenen Entsorgungs- und Sanierungsvarianten gewählt wird. "Erst wenn wird die Vorschläge und den Kostenrahmen haben, können wir weitere Überlegungen anstellen", sagt Korsten. Deshalb habe man auch erst einmal beschlossen, mit einem weiteren Jahr ohne die Turnhalle zu planen.

(RP)
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