Radevormwald Glasfasernetz für 7000 Haushalte in Rade

Radevormwald · Anfang Dezember sollen 7000 Haushalte schnelleres Internet nutzen können. Die Deutsche Telekom hat im Vorwahlbereich 02195 leistungsstarke Glasfaserkabel verlegt, die eine Bandbreite von bis zu 100 Mbits ermöglichen und in Eigenleistung des Telekommunikationsunternehmens verlegt wurden.

Glasfaserkabel funktionieren über Lichtwellen und sind damit deutlich schneller und störungsfreier als Kupferkabel. Die Gebiete, die nicht von der Telekom in Eigenleistung mit Glasfaserkabel erschlossen werden, liegen in der Verantwortung der Stadt und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG). Wo die Internetverbindungen besonders schwach sind und in welchen Ortschaften Förderungsbedarf besteht, wird ein Kataster aufschlüsseln. Den hat die WFG der Stadt gemeinsam mit der WFG Oberberg über öffentliche Fördermittel beantragt. "Das Kataster gibt uns genau an, welche Straßen über welche Anschlüsse und Leistungen verfügen. Das ist ein wichtiger Schritt, um Fördermittel für einen Glasfaser-Ausbau zu erhalten", sagt Frank Nipken, Geschäftsführer der WFG Rade. Das Kataster wird der Stadt in Kürze vorliegen.

"Dann müssen wir uns bei der Beschreibung der Internetleistung nicht mehr auf Empfindungen verlassen, sondern haben Fakten vorliegen", sagt Bürgermeister Johannes Mans. Der Stadtkern ist bis auf wenige Ausnahmen von der Telekom mit einem Glasfasernetz versorgt worden, das in den nächsten Wochen freigeschaltet wird. Wichtig ist, dass sowohl die Telekom als auch die Stadt mit der Verlegung der Glasfaserkabel nur die Rahmenbedingungen für eine schnellere Internetverbindung schaffen. Um den Anschluss an dieses Netz und die damit verbundenen Kosten muss sich schließlich jeder Haushalt und jedes Unternehmen selber kümmern.

"Wer die neuen Leitungen nutzen möchte, sollte Kontakt mit seinem Anbieter oder direkt mit der Telekom aufnehmen", sagt Stefan Mysliwitz, Regionalmanager der Telekom. Seit kurzer Zeit gibt es im "T-Shop Bergisch Land", Bischof-Bornewasser-Straße 2, einen Ansprechpartner vor Ort. Bestandskunden der Telekom werden mit einem Brief über die Freischaltung informiert. Wie viele Haushalte sich an das Netz anschließen lassen, kann Stefan Mysliwitz nur schätzen. "Normalerweise ist die Resonanz in ländlichen Regionen gut. Der Breitbandhunger ist da." Frank Nipken hat die Erfahrung gemacht, dass besonders große Unternehmen einen Anschluss ans Netz hinauszögern. "Das ist eine Kostenfrage. Für Firmen sind der Anschluss und die monatlichen Kosten erheblich höher als für private Haushalte." Gemeinsam mit der WFG Oberberg und dem Bürgermeister will er sich nach der Auswertung des Katasters für eine Breitbandversorgung der schwach versorgten Ortschaften und noch nicht angeschlossener Industriegebiete einsetzen. "Leistungsstarkes Internet ist ein wichtiger Standortfaktor, den wir brauchen, um Wirtschaft und Familien in Rade zu halten", sagt Mans.

(RP)
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