Radevormwald Gleichgeschlechtliche Paare können sich trauen lassen

Radevormwald · Die lutherische Kirche an der Burgstraße wird als Ort für Trauungen gleichgeschlechtlicher Paare freigegeben. Nach vielen Diskussionen des theologischen Ausschusses der Gemeinde, wird das Presbyterium den dazugehörigen Beschluss fassen.

Pfarrerin Manuela Melzer setzte ihre Gemeinde während der Gemeindeversammlung am Sonntag über diesen Beschlussantrag in Kenntnis und holte bei dieser Gelegenheit ein Stimmungsbild nach, das sie eigentlich schon viel früher haben wollte. "Wir haben einen Diskussionsabend zu dem Thema angeboten, der von unserer Gemeinde aber leider nicht angenommen wurde. Deswegen frage ich jetzt nach der Meinung." Eine klare Mehrheit sprach sich am Sonntag für die Öffnung der kirchlichen Eheschließung aus. Entschieden ist damit allerdings lediglich über die Kirche an der Burgstraße als Ort. Jeder Pfarrer kann nach wie vor selber, nach seinem Gewissen, entscheiden, ob er ein Paar traut oder nicht. "Diese Entscheidungsfreiheit bleibt bei den Pfarrern", sagte Pfarrerin Manuela Melzer.

Würde sich kein Pfarrer der lutherischen Kirche für eine Eheschließung bereiterklären, wäre der Superintendent der Kirche dafür verantwortlich, einen Pfarrer für die Trauung zu organisieren.

Mit dem Beschluss hat sich die lutherische Gemeinde Radevormwald der Meinung der Landeskirche angeschlossen und repräsentiert damit Offenheit und Toleranz. Über den Tagesordnungspunkt der Gemeindeversammlung wurde erstaunlich wenig diskutiert. Die Gemeinde schien geschlossen hinter den Diskussionen und Erkenntnissen des theologischen Ausschusses zu stehen.

(trei)
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