Radevormwald Grippewelle erreicht auch Radevormwald

Radevormwald · Winterzeit ist Grippezeit: Immer mehr Bürger suchen dieser Tage ihren Arzt mit Fieber, Husten und Halsschmerzen auf. Eine Impfung lohnt sich noch. Im Sana-Krankenhaus ist die Zahl der Patienten gestiegen.

Fieber, Husten und Halsschmerzen - das sind klassische Symptome einer Grippe, mit denen sich derzeit auch in Radevormwald viele Bürger bei ihrem Hausarzt melden. Dabei wäre das in vielen Fällen vermeidbar gewesen - beispielsweise durch eine Grippeschutzimpfung. Diese macht aber noch immer Sinn, sagen Mediziner.

"Vor allem ältere Menschen über 60 sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Ebenso ist eine Impfung für Menschen, die eine chronische Erkrankung haben, wichtig", sagt Thomas Splittgerber, Sprecher der Hausärzte in Radevormwald. Wer in eine dieser beiden Risikogruppen gehöre, habe sich aber meist schon impfen lassen, schätzt der Mediziner. Wer aber allgemein ein schwaches Immunsystem habe, zu Erkältung und Schnupfen neige, für den könne sich eine Grippeschutzimpfung jetzt durchaus noch lohnen, sagt Splittgerber. "Wer anfällig ist und viel unter Menschen kommt, etwa Erzieher im Kindergarten oder Lehrer, sollte über eine Impfung nachdenken", sagt er. Schließlich hat die Grippesaison gerade erst begonnen und wird vermutlich noch bis März andauern. Jeder Fall würde jedoch einzeln im Gespräch mit dem jeweiligen Hausarzt entschieden, sagt Splittgerber.

Dass es ratsam ist, über eine Grippeimpfung nachzudenken, belegen auch aktuelle Zahlen: Für diesen Winter hat das Robert-Koch-Institut bereits 2600 Fälle von Influenza (also von Grippeerkrankungen) für Deutschland gezählt. Die Dunkelziffer ist demnach noch weit höher. Zwölf Menschen sind an Grippe und ihren Folgen gestorben. Laut Institut sind die Zahlen in NRW steigend. Und auch die Zahl der Magen-Darm-Infekte ist gestiegen. Immer öfter werden auch Infektionen mit den aggressiven Noro-Viren dem Institut gemeldet.

Das kann auch Ärztesprecher Thomas Splittgerber bestätigen. Oft würde dabei eine Grippe oder Erkältung die Infektion des Magen-Darm-Traktes gewissermaßen bedingen. "Die Grippe schlägt einem dann auf den Magen", sagt Splittgerber. Derzeit habe er deshalb sowohl mit der Grippe, als auch mit Magen-Darm-Erkrankungen in seiner Praxis viel zu tun.

Spürbar voller ist es aber auch im Sana-Krankenhaus in Rade in den vergangenen Wochen geworden. "Wir haben schon viele Menschen mit Atemwegserkrankungen aufgenommen in diesem Winter", sagt Reinhold Hikl, Ärztlicher Direktor im Sana-Krankenhaus. Oft handele es sich dabei um Patienten, die ohnehin schon eine andere chronische Erkrankung und damit ein geschwächtes Immunsystem hätten. Nicht ordentlich behandelt oder auskuriert, kann aber auch eine normale Grippe zum Krankenhausaufenthalt führen. Damit sich Mitarbeiter nicht anstecken oder Viren weitertragen, bietet das Sana-Krankenhaus außerdem eine Impfung für das Personal an.

Schützen vor der Grippeerkrankung kann man sich derweil auch durch eine ganz alltägliche Maßnahme: das regelmäßige und gründliche Händewaschen. Schutz vor Magen-Darm-Erkrankungen bringt das allerdings nicht: Diese sind auch über die Luft übertragbar. Sich zu Hause einzusperren, ist aber auch keine Lösung. Bleibt nur noch: positiv Denken!

(lai)
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