Radevormwald Grüne kritisieren laschen Umgang der Stadt mit Klima

Bernd Bornewasser (Bündnis 90/Die Grünen) konnte es kaum fassen: "Da gibt es jede Menge Schwachpunkte. Es ist eine Farce, wie die Stadt das alte Klimaschutzkonzept im Internet bewirbt, ohne auch nur im Ansatz etwas davon realisieren zu wollen", sagte er.

Dass einen Klimaschutzmanager einzustellen, keine kommunale Aufgabe sei, halte er für äußerst fragwürdig. Die Stadt habe ein Einsparpotenzial von 57.000 Tonnen CO2 ausgegeben, geschafft seien bislang 148 Tonnen durch die Umstellung der Beleuchtungen. "Das sind nur 0,26 Prozent der geforderten Zielgröße, ein Witz", kritisierte Bornewasser. Er frage sich, wie die Stadt ein so heikles Thema so minderwertig behandeln könne.

Bornewasser betonte, dass die Stadt noch die Chance hätte, die vom Bund geforderte Emission von Treibhausgasen um 40 Prozent bis 2020 zu senken. Bis 2050 soll der Wert sogar um bis zu 95 Prozent sinken. Das "life-ness" und die Stadtwerke gingen mit gutem Beispiel voran und würden CO2 einsparen. Bornewasser schlug der Stadt vor, Photovoltaikanlagen zu verleasen und einzuspeichern, außerdem sollte zum Beispiel an der Nordstraße ein klimaneutrales Gebäude gebaut werden. "Wir haben viele Chancen, nutzen sie aber nicht. Dabei haben wir nicht mehr viel Zeit", appellierte Bornewasser und betonte, dass die Stadt mal wieder Gefahr laufe, hinten zu stehen in der Rangliste der Kommunen, die etwas tun. "Wir vergeuden Zeit", sagte er.

Kathi Hentzschel regte an, sich mit anderen Kommunen im Kreis über deren Erfahrungen beim Klimaschutz auszutauschen.

(rue)
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