Radevormwald Herrchen oder Frauchen gesucht

Radevormwald · Neben 60 Hunden und Katzen leben auch Kaninchen oder Wellensittiche im Tierheim Remscheid - einige Bewohner stellen wir vor.

Radevormwald: Herrchen oder Frauchen gesucht
Foto: Schiffbauer Lena

Von außen sieht das Tierheim Remscheid aus wie ein gemütliches Wohnhaus. Wenn Gäste das Gebäude an der Schwelmer Straße in Lennep betreten, werden sie im Sekretariat sogar von Katzen begrüßt, die auf Tischen oder auf dem Empfangstresen sitzen.

Das Tierheim für Remscheid und Radevormwald wurde 1886 gegründet und wird derzeit von Andrea Reitzig geleitet. Sie wird von einem sechsköpfigen Team und zwei Auszubildenden unterstützt. Nicht nur Festangestellte helfen bei der täglichen Arbeit, auch viele Ehrenamtler engagieren sich. Sei es bei der Tierfütterung, in der Cafeteria, beim Basar oder Spaziergängen. Nach Voranmeldung und Sachkunde-Nachweis kann sich jeder für einen Spaziergang mit Hunden oder Katzen bewerben.

Die hauseigene Cafeteria und der Basar öffnen jeden Samstag von 15 bis 17 Uhr. In der Cafeteria gibt es Kaffee und Kuchen, der Basar hält unter anderem verschiedene Dekorationen wie Vasen oder Porzellanteile bereit. Zu Halloween ist ein Basar zur Unterstützung der "Notfellchen" wie sie Andrea Reitzig nennt, geplant. Die dabei gesammelten Einnahmen sollen für aufwendige Operationen verwendet werden, zum Beispiel bei Kochenbrüchen.

"Jeder hilft, wo er kann", sagt Andrea Reitzig und verweist auf die Aktion der Station B 06 im Sana Klinikum. Dort werden Pfandflaschen gesammelt und der Erlös dem Tierheim gespendet. Natürlich gehen auch Geldspenden und Sachspenden ein, denn das Tierheim muss auch investieren. Zum Beispiel für die anstehenden Umbauten des Kanalsystems. Diese sollen im März in Angriff genommen werden.

Die derzeit vier Wüstenrennmäuse, zwei Vögel, 17 Hunde (im Normalfall sogar doppelt so viele) und 40 bis 50 Katzen benötigen viel Zeit und Pflege. "Es kommen auch immer mal Leute zu uns und denken, wir könnten ihre Haustiere medizinisch behandeln. Aber das geht natürlich nicht", sagt Andrea Reitzig: "Viele verstehen nicht, dass wir mit unseren Tieren selber zum Tierarzt fahren müssen."

Für Notfälle besitzt das Tierheim eine Notbox, die Feuerwehr und Polizei in Anspruch nehmen können. Hier können die Beamte in der Nacht gefundene Tiere abgeben. "Einmal hatten wir am nächsten Morgen eine große Überraschung. Die Feuerwehr hatte ein ausgebüxtes kleines Hausschwein gefunden und bei uns abgegeben. So etwas hatten wir noch nie. Unser Team war schon sehr amüsiert", erinnert sich Andrea Reitzig und fügt an: "Das Schwein wurde am nächsten Tag von seinem Besitzer wieder abgeholt."

"Wer den Tieren ein neues Zuhause schenken möchte, kann sich vor Ort bei uns melden", sagt Andrea Reitzig. Bevor ein Vierbeiner freigegeben wird, werden die potenziellen neuen Besitzer geprüft und die Tiere gechipt, kastriert und geimpft. Haustiere können im Übrigen in der "Pension" mit Voranmeldung aufgenommen werden.

(RP)
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