Radevormwald Hohe Gemüsepreise normalisieren sich
Radevormwald · Durch Schnee in Italien, Spanien und Portugal war das Gemüse im Februar ungewohnt teuer. Manche Sorten gab es auf dem Wochenmarkt oder im Laden am Schlossmacherplatz gar nicht mehr. Mittlerweile gehen die Preise wieder runter.
Die schwankenden Gemüsepreise der vergangenen Wochen sind auch auf dem Radevormwalder Wochenmarkt angekommen. Die Gemüsehändler Walter Hennes und Kordula Pfaff sind allerdings trotzdem nicht auf ihrer Ware sitzengeblieben. Ganz im Gegenteil. Die Kaufkraft der Radevormwalder war gut. "Durch Frost und Schnee in Italien, Spanien und Portugal waren Salat und bestimmte Kohlsorten sehr teuer. Auch die deutschen Bauern konnten kaum etwas vom Feld holen, weil es einfach zu kalt war", sagt Walter Hennes, der seit mehr als 20 Jahren auf den Wochenmärkten des Bergischen Landes unterwegs ist. Vor drei Wochen gab es in ganz Radevormwald keinen einzigen Endiviensalat, der Blumenkohl hatte den Höchstpreis von 2,95 Euro erreicht - und Tomaten sind immer noch ungewöhnlich teuer. Weil die Lage in den Supermärkten genauso angespannt war, sind viele Kunden auf den Wochenmarkt auf dem Marktplatz (immer mittwochs und samstags, 8 bis 13 Uhr) ausgewichen. Das hat sich positiv auf die Bilanz der Gemüsehändler ausgewirkt. "Grundsätzlich, nach den Regeln der Marktwirtschaft, ist es für uns natürlich gut, wenn die Ware knapp und teuer ist", sagt Hennes. Die turbulente Phase ist jetzt aber erstmal überstanden. "Mittlerweile haben sich die Preise normalisiert, aber davor gab es viele Schwankungen. Die Auswahl war etwas kleiner, weil wir natürlich nur frisches Obst und Gemüse anbieten wollen", sagt Kordula Pfaff. Die 72-Jährige freut sich darauf, wenn sich Ende März wieder alle Preise normalisiert haben und es endlich wieder lange Zucchini für ihre Kunden gibt. Auf dem Rader Wochenmarkt gab es die ersten Februarwochen nämlich nur runde Zucchini. "Wenn Ware knapp wird, versucht man eben, Lösungen zu finden", sagt Pfaff. Ihre Kunden zeigten sich aber verständnisvoll und waren froh, überhaupt an Salate und Tomaten heranzukommen. "Auf dem Markt kriegt man immer noch die beste Beratung und das schönste Obst", sagt Martina Westermann. Für Walter Hennes gibt es, Preisschwankungen hin oder her, ein unausgesprochenes Preisgesetz für Gemüsestände, an das er sich selber gehalten hat.
"Für mich gibt es die magische Grenze. Teurer als drei Euro wird bei mir kein Kohl und kein Salat. Selbst wenn ich 2,70 Euro im Einkauf für den Kohl bezahlen muss", sagt er. Diese Loyalität seinen Kunden gegenüber ist sicherlich nur eines seiner Geheimrezepte für langjährigen Markterfolg.
Wichtige Anlaufstelle für Obst und Gemüse ist in Radevormwald auch der Laden von Cebeli Koca am Schlossmacherplatz. Er hat die hohen Preise für Gemüse ebenfalls nicht an seine Kunden weitergegeben. "Man hat immer preislichen Spielraum und kann selber entscheiden, wie viel ein Kohl oder ein Salat kostet. Diese Schwankungen sind normal, und eine vergleichbare Phase machen wir in jedem Winter durch", sagt der Geschäftsinhaber.
Die Radevormwalder können sich jetzt wieder auf niedrigere Preise freuen. Für günstige Tomaten, Zucchini und Blumenkohl brauchen sie nur noch ein bisschen Geduld. "Ich habe die Wochen zum Anlass genommen, meinen Kunden mal neue Gemüsesorten vorzustellen. Auch wenn sie vielleicht mehr Arbeit machen", sagt Kordula Pfaff.