Radevormwald Ihre Bilder sind Ausdruck großer Lebensfreude

Radevormwald · In der Remlingrader Kirche stellt Künstlerin Anne Köster unter dem Titel "Geh aus mein Herz und suche Freud" aus.

Prachtvolle, weite Landschaften, grüne Weiden, blauer Himmel, hübsche Kotten. Kleine Kinder, die Hand in Hand durch die Natur schlendern oder Momentaufnahmen eines schüchternen Kinderlächelns. Detaillierte Anfertigungen der allerschönsten Blüten, knallrote Mohnblumen, wunderbare Wasserlilien und Bäume, jede Menge Bäume. Das sind die Werke, die die Wuppertalerin Anne Köster (78) gestern in der kleinen Kirche in Remlingrade präsentierte. Die Ausstellung bringt viel Farbe und beim Anblick der Werke auch jede Menge Freude in das kleine Gotteshaus, dass sich gestern mit interessierten Gästen und Freunden der Künstlerin füllte.

Sie alle beglückwünschten Köster, die sich erst spät wirklich ihrer Leidenschaft, der Malerei, hingeben konnte. "Die Liebe zur Malerei hatte ich schon zu Schulzeiten entdeckt, damals auf dem Gymnasium bei meinem Kunsterzieher", erzählt die 78-Jährige. Doch statt ein Kunststudium anzustreben, wurde sie Grundschullehrerin. "Wie es damals so üblich war, wollten meine Eltern, dass ich einen anständigen Beruf erlerne." Als musisches Wahlfach entschied sich Köster dennoch für die Kunst. "So habe ich viele Jahre mit den Kindern gemalt."

Doch erst nach einem Herzinfarkt und einer frühzeitigen Pensionierung, widmete sie sich wieder stärker der Malerei zu. "Da war ich 50 Jahre alt und ich dachte mir, auf Papier kannst du alles machen, auch wenn du körperlich nicht mehr alles kannst." Während eines Kuraufenthaltes in Bad Wörishofen lernte sie Malerin Kathrin Schmid kennen, bei der sie bis heute regelmäßig Sommerseminare belegt. "Malurlaub", nennt Köster es: "Da lerne ich immer wieder etwas Neues."

Ausprobiert hat die 78-Jährige schon einiges: Acryl, Öl, Pastell und Aquarell. Ihre Liebe für Pastell entdeckte sie vor rund 15 Jahren. "Ich habe gemerkt, dass ich mit Pastell einfach mehr ausdrücken kann, durch die verschiedenen Schichten mehr Farbräume schaffen kann." Doch auch die Aquarell-Malerei hat es der leidenschaftlichen Künstlerin angetan: "Ich liebe die Pinsel, und die fließenden Farben sind einfach wunderschön, da steckt so viel Lebendigkeit drin."

Vor Vitalität strotzen auch die Werke ihrer jüngsten Ausstellung, das sieht jeder Betrachter sofort. Sie kann noch bis zum 3. Juli, sonntags nach dem Gottesdienst ab 11 Uhr, besucht werden.

(RP)
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