Radevormwald In den Radevormwalder Schulbussen ist es friedlich

Radevormwald · Die Schulleiter der weiterführenden Schulen in Radevormwald sind mit dem sozialen Klima in den Schulbussen zurzeit sehr zufrieden. Die Auseinandersetzungen auf dem Weg zur Schule oder zurück nach Hause sind in den vergangenen Jahren deutlich weniger geworden. Zumindest haben die Schüler lange keine besorgniserregenden Geschichten an ihre Klassenlehrer oder Schulleiter herangetragen.

"Ich habe den Eindruck, dass sich die Situation entspannt hat. Gewalt oder Auseinandersetzungen können unter Kindern und Jugendlichen natürlich immer auftreten, aber im zurückliegenden Jahr war es sehr ruhig", sagt Matthias Fischbach-Städing, Leiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums, auf Anfrage unserer Redaktion.

Nicht nur an seiner Schule, sondern auch an der Städtischen Realschule gab es eine lange Zeit Schulbusbegleiter. Diese Arbeitsgemeinschaft wurde von Schülern der höheren Jahrgangsstufen belegt, um als Streitschlichter in Bussen zu arbeiten und jungen Schülern Schutz zu bieten oder Fragen zu beantworten. Momentan gibt es aber an keiner weiterführenden Schule in Radevormwald diese Schulbusbegleiter. "Die AG wurde irgendwann nicht mehr gut angenommen, und wir haben keine Nachfolger gefunden. Das ist schade, aber momentan funktioniert der Transport der Schüler auch so gut", sagt Claus Peter Wirth, Leiter der Realschule. Auch ihm sind keine Fälle von Gewalt in Schulbussen bekannt. Kleine, unterschwellige Auseinandersetzungen regeln die Schüler untereinander, mit der Hilfe ihrer Klassenlehrer oder mit einem Schulsozialarbeiter.

Die Schüler der Sekundarschule sind noch zu jung, um selber Schulbusbegleiter zu werden. Schulleiterin Sandra Pahl findet das Konzept trotzdem wichtig. "Falls wir irgendwann eigene Schulbusbegleiter haben, bedeutet das nicht, dass die Gewalt in Bussen gestiegen ist. Schulbusbegleiter können auch andere wichtige Aufgaben wahrnehmen", sagt Pahl.

Die Idee ist, dass ältere Schüler soziales Engagement zeigen, als Orientierung für die Jüngeren dienen und mit Verantwortungsbewusstsein vorausgehen. Froh ist die Schulleiterin aber auch über die momentan friedliche Stimmung unter den Schülern. "Die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre hat sich gelohnt", sagt Pahl. Möglich ist Gewalt oder Streit in Schulbussen immer, weil viele Kinder und Jugendliche auf engem Raum miteinander zurechtkommen müssen.

(trei)
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