Radevormwald In den Wuppermarkt kommt viel Leben

Radevormwald · Der neue Eigentümer Andreas Caduff zieht nach fünf Monaten ein positives Fazit seines Engagements an der Wupper. Viele Wohnungen wurden bereits neu vermietet. Außerdem gab's auch kleine bauliche Veränderungen auf dem Areal.

 Mit Blick auf die Wupper entsteht zurzeit ein Gemeinschaftsgarten für alle Mieter auf dem Gelände des Wuppermarktes. Eigentümer Andreas Caduff ist mit dem Fortschritt der Arbeiten sehr zufrieden. Auch das Gebäude an der Stirnseite (im Hintergrund) wird neu verputzt und hübsch gemacht.

Mit Blick auf die Wupper entsteht zurzeit ein Gemeinschaftsgarten für alle Mieter auf dem Gelände des Wuppermarktes. Eigentümer Andreas Caduff ist mit dem Fortschritt der Arbeiten sehr zufrieden. Auch das Gebäude an der Stirnseite (im Hintergrund) wird neu verputzt und hübsch gemacht.

Foto: joachim rüttgen

Es hat sich viel getan am Wuppermarkt, nachdem im Juli Andreas Caduff als neuer Eigentümer die Organisation übernommen hat. Wenn auch vieles nicht sichtbar ist, auf dem Areal ist Bewegung reingekommen. Der Gemeinschaftsgarten direkt an der Wupper nimmt Formen an, das Gebäude an der Stirnseite zum Garten wird neu verputzt und gestrichen, in den Wohnungen wurden viele bauliche Maßnahmen umgesetzt, so dass es bereits viele Neuvermietungen gab. "Fast alle verfügbaren Wohnungen sind weg", sagt Caduff. Die negative Bevölkerungsentwicklung könne er zwar nicht stoppen, "aber ich kann meinen Teil dazu beitragen", sagt er.

Caduff hat festgestellt, dass am Wuppermarkt jahrelang nicht viel getan wurde. Beispiel: Die Glasüberdachung über "Tommys Fleischmarkt" sei hässlich, jede zweite Scheibe ist kaputt. Caduff holte ein Angebot für 30 neue Scheiben ein. "Nix Dramatisches, aber etwa 3000 Euro teuer", sagt er. Kaputte Scheiben gebe es auf dem Gelände reichlich. Den Wuppermarkt bezeichnet Caduff als typische Immobilie: Jahrelang sei nur das Nötigste erledigt, aber keine perspektivische Investition getätigt worden. "Ich gehe nicht naiv an die Sache ran, sondern betrachte die Fläche als Gesamtbild, das aus 1000 Mosaiksteinchen besteht", sagt er.

Dazu gehöre auch das Eingangsschild an der Zufahrt. Das werde abmontiert und durch ein neues Logo und eine neue Tafel ersetzt. So werde für den Wuppermarkt ganz neu geworben.

Caduff sieht ständig Optimierungsmöglichkeiten - "die Addition der kleinen Dinge macht es aus", sagt er. Wichtig ist ihm, dass er die Mieter mitnimmt. Jüngst hat er ein Rundschreiben verfasst, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren. "Die Mieter können vieles nicht sehen, wenn ich zum Beispiel die Versicherungsgebühren um 4000 Euro reduziert habe", sagt Caduff. In den 32 Wohnungen habe sich in den vergangenen fünf Monaten viel verändert. Einige Objekte wurden geteilt, um Flächen wieder vermietbar zu machen. 50 Wohnungen sollen bis Ende 2017 entstehen. Ist die Nachfrage nach Wohnungen groß, werde er schneller ausbauen. Denn der Wuppermarkt biete auch Flächen, die nur mit sehr großem Aufwand hergerichtet werden könnten. Und da bräuchte er ob der betriebswirtschaftlichen Perspektive entsprechende Interessenten.

"Ich bin bereit, den Mietern hier etwas zu bieten, das spricht sich rum", sagt Caduff. Die Vorurteile gegenüber dem Standort Wuppermarkt kennt er zur Genüge, aber mit ein bisschen Distanz kann er sich gut damit auseinandersetzen. "Mich interessiert das negative Geschwätz nicht, ich sehe das Potenzial, und ich bekomme positive Rückmeldungen", sagt er. "Viele Menschen suchen Wald, Natur, Ruhe und eine Atmosphäre, die sie woanders nicht bekommen. Die Kombination aus Wohnen und Arbeiten nutzen schon jetzt einige Mieter - gerade bei den großen Einheiten ist das eine beliebte Kombination. Ein Fotograf, ein Architekturbüro, ein Luftballonvertrieb - sie alle suchen ihr Glück am Wuppermarkt. "Für viele ist Vogelsmühle die Erfüllung eines Wohntraumes", sagt Caduff. Er will jetzt weiter versuchen, Wohnungen zu vermieten, um Einnahmen zu erzielen und Leben in die Gebäude zu bringen.

Beim Gewerbe gebe es zurzeit keine Neuigkeiten: Mit der Firma Aldi habe es aktuell keine weiteren Gespräche gegeben, ein Fotograf samt Fotostudio habe neu eröffnet. Gespräche mit einem Bäcker und einem Getränkehändler laufen. "Die Interessenten stehen aber nicht Schlange, trotzdem haben wir hier schon sehr viel angeschoben, Ende 2017 sollen die großen Baustellen beendet sein", kündigt Caduff an.

(RP)
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