Radevormwald Innovative Ideen ziehen sich durch Giras Geschichte

Radevormwald · "Mehr Bekenntnis zum Standort Radevormwald geht nicht", sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Dirk Giersiepen mit Blick auf den im August anstehenden ersten Spatenstich für das nächste Bauprojekt an der Gewerbestraße. Auf dem 63.000 Quadratmeter großen Grundstück soll bis zum zweiten Quartal 2018 ein modernster Betriebsbereich für 500 bis 550 Mitarbeiter entstehen. "Wir schaffen hier auf der grünen Wiese eine Wertschöpfungskette vom Wareneingang über die Produktion und Logistik bis zum Warenausgang", sagt Dirk Giersiepen und ergänzt: "Das kann sich ein Unternehmen wohl nur alle paar Jahrzehnte leisten." Gira liege im Termin- und Budgetplan. Die Investition in die 25.000 Quadratmeter große überbaute Fläche mit der Produktentwicklung auf dem Dach beziffert Giersiepen mit einem hohen zweistelligen Millionen-Betrag.

 Die Schalterreihe S-Color brachte 1986 Farbe ins Haus.

Die Schalterreihe S-Color brachte 1986 Farbe ins Haus.

Foto: Gira

Vermittelt hat die Kontakte zum früheren Eigentümer Aldi Nord der damalige Bürgermeister Dr. Josef Korsten im Jahr 2012. "Das war für uns ein großes Glück, weil man im Bergischen Land eine 63.000 Quadratmeter große, weitgehend ebene Fläche sonst nicht findet. Unsere eigentliche Reservefläche zwischen Grüne und Feldmannshaus ist vom Grundstückszuschnitt ziemlich steil", sagt Dirk Giersiepen. Der Aufwand, die Fläche herzurichten, wäre ungleich größer gewesen. Zudem hätte die überregionale Gasversorgungsleitung, die quer durch das Grundstück verläuft, umgeleitet werden müssen.

1910 entstand an der Weststraße das erste Gira-Gebäude. Nachdem eine Erweiterung an diesem Standort nicht möglich war, verlagerte Gira seine Kunststoff 1962 an die Dahlienstraße ins neue Industriegebiet Mermbach. Dort baute man Ende der 1970er Jahre einen für damalige Verhältnisse futuristischen Verwaltungs- und Montagekomplex, der 1991/92 durch den gegenüberliegenden Neubau mit Übergang über die Dahlienstraße erweitert wurde. Kurz nach der Jahrtausendwende folgten die modernen, lichtdurchfluteten Produktionshallen auf dem Grundstück nebenan. Zuletzt stieß man aber auch dort an seine Grenzen. 2005 zum 100-jährigen Bestehen warb Gira mit den Glasfassaden.

(wos)
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