Radevormwald Ins neue Heim an der Bever-Talsperre

Radevormwald · Die 59-jährige Ute Hohagen wird Ende Januar ihr Häuschen am Freizeitparadies Beverblick beziehen.

 Ute Hohagen mitten in der Baustelle. Ende Januar will sie ihr neues Domizil an der Bever-Talsperre beziehen.

Ute Hohagen mitten in der Baustelle. Ende Januar will sie ihr neues Domizil an der Bever-Talsperre beziehen.

Foto: wolfgang weitzdörfer

Es schneit auf die Bever-Talsperre, hier und da ist ein Wasservogel zu sehen, ab und zu ist das Quaken einer Ente zu hören. Die Ufer sind verschneit, auch die Dächer der Häuschen und Häuser auf dem Campingplatz sind voll von der weißen Pracht. Der Campingplatz ist wie ausgestorben. Nur vereinzelt sind Spaziergänger unterwegs. Auch der "Beverblick" ist geschlossen, "Betriebsurlaub", sagt Inhaber Maik Wickesberg. Winterliche Ruhe also, an der bei auch den Radern beliebten Talsperre?

Nicht ganz, denn vor einem kleinen Häuschen, direkt gegenüber dem Beverblick, herrscht hektische Betriebsamkeit. Ein großer Transporter steht vor der Tür, mehrere junge Menschen tragen säckeweise Abfall nach draußen und laden ihn in den Wagen. Ute Hohagen steht davor. Die 59-jährige Hückeswagenerin plant, Ende Januar in das kleine Holzhaus einzuziehen, das mit seinem cremefarbenen Anstrich und den rot gestrichenen Schlagläden sehr heimelig aussieht. "Genaugenommen muss ich ja dann einziehen", sagt sie und lächelt, "denn dann ziehen die neuen Besitzer in mein altes Haus in Wipperfürth."

Das Leben auf dem Campingplatz ist für sie nichts Neues. "Ich mache seit 1974 Camping. In diesem Haus, das 2007 gebaut wurde, wohne ich zweitweise seit 2012." In jenem Jahr starb ihr erster Mann, ein Jahr später lernte sie ihren zweiten Mann kennen, mit dem sie in Wipperfürth wohnte. Das Haus wurde dem Paar zu groß, und so beschloss es, sich vom Wohnraum her zu verkleinern. "Wir haben 2014 mit den Planungen angefangen, das Haus in Wipperfürth zu verkaufen und in das kleine Haus an der Talsperre zu ziehen", berichtet Hohagen. Doch dann schlug das Schicksal erneut zu: 2016 stirbt auch der zweite Ehemann der 59-Jährigen. "Da war unser Haus in Wipperfürth aber bereits verkauft, ich bin sehr froh, dass meine drei Kinder sowie viele ehemalige Kollegen meines Mannes mir jetzt helfen, dass An- und Umbau rechtzeitig fertig werden", sagt Hohagen. Und, soviel ist schon sichtbar, auch wenn das Innere noch eine Baustelle ist: Es wird ein gemütliches und heimeliges Zuhause. "Es sind gut 40 Quadratmeter, es wurde ein bisschen angebaut, so dass ich dann ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, eine kleine Küche und ein Bad beziehen werde", sagt die 59-Jährige. Dazu kommt eine neue Zentralheizung, die den Heizofen ablöst. Der Wintereinbruch ist Hohagen und ihren Helfern egal: "Es wird ja viel im Inneren gearbeitet - und anderswo ist auch Winter", sagt Hohagen schmunzelnd.

Die Arbeiten haben im August begonnen, es ist noch viel zu tun, aber die Hückeswagenerin ist zuversichtlich, dass alles rechtzeitig fertig wird. Neben der wunderschönen Umgebung schätzt sie vor allem die Möglichkeit, für sich zu sein, aber auch in unmittelbarer Umgebung andere Menschen um sich zu haben. "Es ist ja ein eigenes Haus, aber eben im Kleinen. Das ist genau das, was ich will", sagt Hohagen.

(RP)
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