Radevormwald Integration bleibt sehr große Aufgabe

Radevormwald · Die Zahl der Asylbewerber ist auf 391 gesunken. Neben der Betreuung ist die Vorbereitung auf die Zeit nach der Anerkennung mit Integration in die Gesellschaft das große Problem. Im Sozialausschuss wurden Probleme deutlich.

Der Betreuung der Flüchtlinge widmete der Sozialausschuss am Mittwoch einen Schwerpunkt. Jochen Knorz erklärte als Leiter des Ordnungsamtes, dass die Zahl der Flüchtlinge durch Wegzüge oder Abschiebungen von 429 auf 391 gesunken ist. "Es bleibt ein großes Fragezeichen, weil wir nicht wissen, wie viele Flüchtlinge in der warmen Jahreszeit nach Deutschland kommen", sagten Knorz und Sozialamtsleiterin Anke Schröder.

Bürgermeister Johannes Mans ergänzte, dass man in der Verwaltung vorbereitet ist. "Selbst wenn die Zahlen steigen, sind wir mit vier Sozialarbeitern und drei Verwaltungskräften gut vorbereitet", sagte er. Anke Schröder gab zu bedenken, dass auch die Zahl der Anträge auf Grundsicherung steige und dies personelle Kapazitäten binde. Wichtig sei es, dass sich ehrenamtliche Helfer bei ersten Anzeichen von Problemen bei den Verantwortlichen melden.

Intensiv haben Politiker und geladene Vertreter der ehrenamtlichen Helfer die konkrete Situation beleuchtet. Nico Bourgignon und Pastor Johannes Dress (beide Martini-Gemeinde) wiesen darauf hin, dass Flüchtlinge zu Anerkennungsgesprächen nach Burbach fahren müssen. "Das ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu schaffen. Sie sind auf Paten als Begleiter angewiesen", sagte Bourgignon.

Michael Dummer (SPD) erklärte als Sprecher des Lenkungsausschusses, dass man bei der Koordinierung der Hilfe ein Stück weiter gekommen sei. Die Liste der Gruppierungen in dem Ausschuss soll noch einmal überprüft werden. Wichtig sei, dass der Ausschuss handlungsfähig bleibe. Nach einem ersten Treffen im März sollen für Helfer weitere Supervisionstermine angeboten werden, sagte er.

Angesprochen wurden Fragen zu ersten Versuchen einer Integration der Flüchtlinge. Bei den Sprachkursen gebe es eine Kooperation mit der Verwaltung, damit es nicht doppelte Besuche Einzelner gibt. "Integration gelingt am besten durch Sprachvermittlung", sagte Sozialarbeiterin Petra Riesenbeck. Die Integration beginne zusätzlich mit einfachen Aufgaben zur Selbsthilfe in den Unterkünften und später in den Wohnungen. Dort sei es hilfreich, wenn Nachbarn ihre neuen Mitbewohner unterstützten. Anke Schröder forderte: "Wir müssen die Flüchtlinge fit für den Alltag machen." Horst Kirschsieper, Koordinator der Ehrenamtsinitiative "Weitblick", erklärte, dass man Regeln der Gesellschaft vermitteln wolle. Dabei wurde auch der Übergang vom Status des Asyl-Antragsstellers zu einem anerkannten Flüchtling angesprochen. Mit der Anerkennung endet die direkte Fürsorge der Verwaltung, es beginnt die Übernahme durch das Jobcenter für Arbeitsvermittlung und Wohnungssuche. An dieser Stelle sehen die ehrenamtlichen Helfer großen Bedarf an Unterstützung, weil mit der Anerkennung der Umzug in die eigene Wohnung verbunden ist. "Wir versuchen, auch dort zu helfen", sagten die Vertreter der Martini-Gemeinde, die mehr als 100 Fahrräder gesammelt und übergeben haben.

(RP)
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