Radevormwald IspingRADler mit eigenem Dorffest im Rücken

Radevormwald · Mit Sechser- und Achter-Teams waren zahlreiche Rader Radler bei der "Night-on-Bike" auf der elf Kilometer langen Strecke unterwegs.

 Mareike Bublitz kämpfte sich als Einzelfahrerin mit Irokesen-Helm (Platz eins) durch die Nacht, hier unterhalb des Asiatischen Museums Sieplenbusch.

Mareike Bublitz kämpfte sich als Einzelfahrerin mit Irokesen-Helm (Platz eins) durch die Nacht, hier unterhalb des Asiatischen Museums Sieplenbusch.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Thomas Schmitz legte eine Stunde vor dem Startschuss von "Night on Bike" mit seinen Teamkollegen das letzte Mal vor dem geplanten 14-stündigen Rennen die Beine hoch. Das sechsköpfige Team "IspingRADler" hatte sein Fahrerlager in Ispingrade aufgeschlagen, wo die Fahrer auch wechselten und gemeinsam mit dem ganzen Dorf durch die Nacht feierten. "Die Idee zu unserem Team ist letztes Jahr aus einer Bierlaune heraus entstanden", sagte der Teamchef. Vorbereitet haben sich die sechs Männer im Alter von 19 bis 49 Jahren auf das Rennen in den letzten Wochen.

"Wir sind eigentlich alle sportlich und gut im Training. In der letzten Zeit sind wir mehr Rad gefahren und haben uns mit der Strecke vertraut gemacht", sagte Michael Stelberg, der Teamälteste. Kritisch sah das Team den Leimhol entgegen, einen steilen Berg mit Verbindung zur Bahntrasse.

 Peter Friese sorgte an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße für die willkommene Abkühlung. Der Förderverein des Lilly-Braun-Awo-Kindergartens verkaufte unterdessen in der Aula Waffeln und Kaffee an Fahrer und Besucher.

Peter Friese sorgte an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße für die willkommene Abkühlung. Der Förderverein des Lilly-Braun-Awo-Kindergartens verkaufte unterdessen in der Aula Waffeln und Kaffee an Fahrer und Besucher.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

"Das ist ein richtiger Schweineberg", sagte Schmitz, obwohl dieser Titel dem Berg kurz vor Ispingrade gehört. Unter der Leitung von Sven Schreiber ("hammerevents") gingen die IspingRADler erstmals beim dritten Wettbewerb auf die anspruchsvolle Mountainbikestrecke von mehr als elf Kilometern. Sie ging über losen Waldboden, Wurzeln und auch über befestigte Straßenabschnitte. "Wenn wir gut durchkommen, schafft jeder von uns vielleicht vier Runden", prognostizierte Schmitz vor dem Rennen. Yannik Beste sah dem Rennen mit Freude und sportlichem Ehrgeiz entgegen. "Am Wichtigsten ist natürlich, dass sich keiner verletzt und alle gesund ins Ziel kommen. Trotz Erschöpfung dürfen wir das rücksichtsvolle Fahren nicht vergessen", sagte der 19-Jährige. Neben Raimund Beste, der die Idee zu "IspingRADler" hatte, komplettierten Daniel Knaak und Heiko Lemke das Team der Hobbyfahrer.

Als der Startschuss mit Musik und viel Applaus auf dem Marktplatz fiel, trat Daniel Knaak für die Mannschaft aus Ispingrade in die Pedale. "Wenn er die erste Runde geschafft hat, wird gewechselt", sagte Schmitz, während er seinen Freund anfeuerte. In die richtige Stimmung waren die Sechs bereits bei dem Bergsprint am Nachmittag gekommen, bei dem sie im Mittelfeld das Ziel erreichten.

Die Nacht verging für die sechs Männer ohne Schlaf und mit einigen Hindernissen. "Bei mir war auf einer Runde der Akku meiner Lampe leer. Der Austausch hat 20 Minuten gekostet", berichtete Yannik Beste. Für Thomas Schmitz endete das Rennen nach einem Sturz im Wald. "Ich habe mich zwar nur leicht verletzt, konnte nach der Runde aber nicht mehr weiterfahren. Über den Lenker zu fliegen, tut schon weh", sagte er. Seine Teamkollegen kämpften sich die ganze Nacht im Wechsel über die 11,5 Kilometer. "Wir haben überlebt", sagten die "IspingRADler" nach dem wegen des Gewitters auf zwölf Stunden verkürzten Rennens. Bei der Siegerehrung reichte es für den zweiten Platz in der Kategorie der Sechserteams mit Rader Mountainbikern. "Das ist eine große Überraschung. Wir freuen uns sehr", sagte der Teamchef, der mit seinen Freunden 17 Runden schaffte.

Bedanken wollte sich das Team bei ganz Ispingrade. "Die Dorfbewohner haben bis morgens Stimmung für uns gemacht und die Fahrer angefeuert. Das ist nicht selbstverständlich", sagte Schmitz. "Das ist eben das beste Dorf der Welt", ergänzte Yannik Beste. Ob die sechs Männer auch 2016 wieder dabei sind, das wird erst in nächster Zeit entschieden.

(trei)
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