Radevormwald Job als Tagesmutter wird bald attraktiver

Radevormwald · Der Jugendhilfeausschuss hat eine Änderung der Satzung für die Kindertagespflege beschlossen.

In der Stadt Radevormwald gibt es einen großen Bedarf an Kinder-Tagespflege, weil nicht ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Die Ergänzung zu den Kindertageseinrichtungen, besonders für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren, ist in der Stadt derzeit noch rückläufig. Volker Grossmann, Leiter des Jugendamtes der Stadt, berichtete im Jugendhilfeausschuss, dass die aktuelle Bezahlung nicht ausreichend attraktiv für Tagesmütter ist. Zuletzt hatte die Einrichtung "Gänseblümchen", in der über Jahre kleine Kinder betreut wurden, aufgegeben.

Der Jugendhilfeausschuss hat deshalb in seiner Sitzung am 28. Februar die Änderung der Satzung für die Kindertagespflege beschlossen. Kernpunkte der Satzungsänderung sind unter anderem die Umstellung der stundengenauen Abrechnung auf monatlich gleichbleibende Zahlungen, die Zahlung eines Mietzuschusses, wenn die Tagespflege in eigens dafür angemieteten Räumen stattfindet sowie Ergänzungen bei den Anforderungen und Mitteilungspflichten im Bereich der öffentlich geförderten Kindertagespflege.

Besonders die stundengenaue Bezahlung hat sich als unattraktiv herausgestellt, berichtete Grossmann. Wenn ein Kind krank wird und nicht gebracht wird, erhält die Tagesmutter dafür derzeit noch keine Entlohnung. "Die Tagesmütter tragen demnach jetzt das volle Risiko", berichtete Mitarbeiterin Brigitte Gajdzinski über die zahlreichen Erfahrungen mit Tagesmüttern. In Zukunft sollen die Tagesmütter ein verlässliches Einkommen erzielen können, in dem in den ersten Tagen einer Krankheit die Kosten weiter gezahlt werden. Geschätzt wird, dass die Mehreinnahmen bei etwa 25 Prozent liegen. Die Mehrausgaben für die Stadt Radevormwald hat Volker Grossmann mit 30.000 bis 35.000 Euro bezeichnet. Durch das stabilere Einkommen soll die Attraktivität erhöht werden, andererseits müssen die Tagesmütter mindestens einen Grund- und Aufbaukursus absolviert haben, um zu dokumentieren, dass sie die erforderlichen Kenntnisse besitzen. Die Räume einer Tagesmutter werden vom Jugendamt abgenommen. Sichergestellt ist, dass die Tagesmütter die einzelnen Krankheitszeiten nachweisen. Der gesetzliche Mindestlohn wird, so ist errechnet worden, ab der Betreuung von zwei Kindern überschritten. Das Jugendamt der Stadt lädt Tagesmütter und Frauen oder Männer, die aktiv an einer Kindertagespflege interessiert sind, für kommenden Donnerstag, 16. März, ab 16.30 Uhr ins Familienbüro, Hohenfuhrstraße 13 a, zu einer Informationsveranstaltung ein, um die Änderungen vorzustellen und auch für eine Ausbildung zu werben.

Die beiden städtischen Mitarbeiter Claudia Hungerbach (Familienbüro) und Brigitte Gajdzinski (Verwaltung und Abrechnung) werden die Besucher am kommenden Donnerstag informieren und gerne alle Fragen beantworten. Anmeldungen bis Dienstag, 14. März, bei Claudia Hungerbach, Tel. 02195 6887977.

Do. 16. März, 16.30 Uhr, Familienbüro, Hohenfuhrstraße 13a.

(RP)
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