Aus den Lautsprechern erklangen altbekannte Melodien, gesungen von lang verstummten Stimmen einer Marlene Dietrich oder den Comedian Harmonists. Das Pflegepersonal des Heims begrüßte die Gäste in feiner, weißer Spitze, in Anzügen mit Hosenträgern oder schwingenden Fransenkleidern, dazu typischer Kopfschmuck der 20er und 30er. Für Speise und Trank hatten sie sich ebenfalls etwas Besonderes überlegt: "Damit es passt, haben wir auch das kulinarische Rahmenprogramm an die Zeit angepasst", sagte Einrichtungsleiter Bernd Kottsieper. Statt Grillwurst und Pommes wurden an den Büdchen Buletten und Pfannkuchen gereicht.

Der hintere Teil des Geländes hatte sich in ein beeindruckendes Museum für 40 wunderschöne und außergewöhnliche Gefährte verwandelt, um die sich zahlreiche Männergruppen sammelten, die leidenschaftlich fachsimpelten. Die Fahrzeuge - Ford Modell T, alte VW-Bullis oder Rolls Royce -, die trotz ihres Alters noch heute, durch fachkundige Hände und liebevollen Umgang mit ihren Eigenheiten, fahrtüchtig sind, gehörten größtenteils Oldtimer-Besitzern aus der Region. Kottsieper hatten den Kontakt zum Deutschen Automobil-Veteranen-Club (DAVC) NRW geknüpft, der seine Mitglieder im wahrsten Sinne des Wortes mobilisiert hatte, um bei diesem besonderen Sommerfest in Radevormwald dabei zu sein. Bis zu 1000 Besucher erwartete Kottsieper im Laufe des Tages.