Radevormwald Junge Leute stellen bei Wülfing Mode vor

Radevormwald · Mitglieder eines Berufsvorbereitungscamps der Jugendherberge kommen am Samstag nach Dahlerau ins Textilmuseum.

 Nathalie (v.l.), Betül und Samson nähen mit ihrer Gruppe Textilien wie Turnbeutel und Oberbekleidung.

Nathalie (v.l.), Betül und Samson nähen mit ihrer Gruppe Textilien wie Turnbeutel und Oberbekleidung.

Foto: Schütz

Nach den Ferien beginnt für viele Schüler das letzte Jahr ihrer Schullaufbahn. Danach soll es über eine Lehre in den Beruf gehen. Aber viele Schüler verzweifeln vor der großen Aufgabe, Einstellungstests erfolgreich zu schaffen. Die deutsche Kinder- und Jugendstiftung will künftigen Schulabgängern mit dem Beruforientierungsprogramm "futOUR+" helfen, ihren Weg in die Zukunft zu finden.

Dazu läuft seit zwei Jahren ein Pilotprojekt, bei dem 25 Schüler aus Bochum und Duisburg ab der achten Klasse über vier Jahre, also bis zum Ende ihres ersten Ausbildungsjahres, betreut werden. Aktuell findet als Teil dieses Projektes ein Sommercamp in der Jugendherberge an der Telegrafenstraße statt. Dort haben die Schüler die Planfirma "Lebens(t)raum" gegründet.

Für ihre jeweiligen Posten in der Planfirma mussten sie sich, wie auf dem ersten, echten Arbeitsmarkt, erst einmal bewerben. Campleiter Philipp Möller stand Ihnen bei den Vorbereitungen dafür mit Rat und Tat zur Seite. Jana Nelly Krebs (15) und Sevval-Hira Güner (16) haben, wie alle anderen Jugendlichen, viel für ihre Bewerbungsschreiben gelernt. Ihre Tipps geben sie gern an andere Jugendliche weiter: Im Bewerbungsschreiben sollten Standardphrasen vermieden werden, sagen sie: "Es reicht nicht zu schreiben, dass man pünktlich und zuverlässig ist. Man muss das schon genauer erklären. Technisches Geschick kann ich beim Vater beim Basteln in der Garage lernen, Zuverlässigkeit kann ich im ehrenamtlichen Job beweisen."

Sie betonen auch, dass es wichtig ist, sich zum Bewerbungsgespräch passend anzuziehen und nicht wie ein Sack auf dem Stuhl zu sitzen. Auf jeden Fall sollte man seine Stärken benennen können und auch erklären, wie man an seinen Schwächen arbeitet.

Auch für die häufig geforderten Bewerbungstests haben sie Tipps auf Lager: "Es hilft schon, in den Wochen vor einem Test häufig mal die Zeitung zu lesen, um zu wissen, was aktuell wichtig ist, und natürlich sollte man den Schulstoff beherrschen. Im Internet gibt es zudem viele Übungstests."

Trotz der vielen Vorbereitung ist es möglich, dass der Bewerber eine Absage erhält. Auch wie sie mit dieser Situation umgehen können, das lernen die Schüler bei "futOUR+". "Da hilft nur Kopf hoch, weitermachen und eine Absage nicht persönlich nehmen", sagt Jana. Philipp Möller hat noch einen ganz speziellen Tipp: "Bevor man sich bei seiner Wunschfirma bewirbt, sollte man es auch bei anderen Firmen versuchen. Da kann man das Bewerben sozusagen trainieren, und die Enttäuschung ist nicht ganz so groß, wenn es nicht klappt. Sollte man eine Zusage bekommen, steht einem Bewerbungsgespräch bei der Wunschfirma nichts entgegen." Dort könne man locker hingehen, man habe nichts zu verlieren. "Mit dieser Lockerheit hat man deutlich bessere Chancen", ergänzt er. Generell, so sagt er aus Erfahrung, muss sich jeder Schulabgänger darüber im Klaren sein, dass er im Schnitt 50 Bewerbungen schreiben muss.

Für ihre Planfirma haben sich Jana und Sevval-Hira auf jeden Fall erfolgreich beworben. Gemeinsam mit ihren Camp-Freunden werden sie am Samstag, 30. Juli, zwischen 10.30 und 13 Uhr im Textilmuseum Wülfing ihre bei "Lebens(t)raum" erstellte Modekollektion für Jugendliche vorstellen. Neben dem Museum fungiert Stefan Gallus vom "Tortenatelier" als Sponsor. So gibt es neben schicker Mode auch Kaffee und Kuchen zu genießen. Gäste sind herzlich willkommen.

(gedi)
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