Radevormwald Kirche am Marktplatz hat ihren Hahn zurück

Radevormwald · Nachdem der Wetterhahn der Reformierten Kirche am 12. März abgenommen worden war, ist er repariert und neu vergoldet gestern Morgen wieder aufgesetzt worden. Der Hahn wiegt 27,8 Kilogramm.

 Rainer Krapp (l.) und Michael Felbecker bei der Montage der Eier und Schmiedegitter - und mit Blick auf das Radevormwalder Rathaus.

Rainer Krapp (l.) und Michael Felbecker bei der Montage der Eier und Schmiedegitter - und mit Blick auf das Radevormwalder Rathaus.

Foto: Nico Hertgen

Zwei Monate lang hatten die vier Kirchtürme, das Radevormwalder Symbol, nur drei Kirchturmspitzen. Gestern Morgen um 9.47 Uhr haben die Dachdecker Rainer Krapp und Michael Felbecker den Hahn wieder aufgesetzt. Nach dem Sturm von Januar war er am 12. März mit Hilfe des Krans demontiert worden.

In der Zwischenzeit haben die Dachdecker an dem Hahn schadhafte Stellen gelötet und auch an den anderen Werkteilen wie dem Aufsatz, der Kugel, den beiden Eiern und den vier schmiedeeisernen Gittern Reparaturen vorgenommen. Dachdeckermeister Rainer Krapp hatte schon 1963 bei den Arbeiten mitgewirkt.

Die Hauptaufgabe lag in den Händen von Malermeister Lars Sonnenschein. Der hatte den Hahn in den vergangenen Wochen gereinigt, vorlackiert und dann die Blattgold-Schicht aufgebracht. "Das war Handarbeit, die man nur am Abend oder am Wochenende leisten kann", sagt er. Gestern Morgen hat er den Hahn noch einmal auf die Waage gestellt. 27,8 Kilogramm hat sie angezeigt. "Ich hatte im Ursprung mehr Gewicht geschätzt", sagt Lars Sonnenschein, der seit Mitte April mehr als 1000 Blättchen mit hauchdünnem Gold auf den Hahn geklebt hat. Der historische Hahn hatte im März nicht mehr viel Gold auf der Außenhaut. Lediglich hinter der Brust konnte man noch das Gold aus dem Jahr 1963 erkennen.

Rainer Krapp erinnerte sich gestern auch an andere Kirchturmspitzen in der Stadt. Den der Martini-Kirche mit einem Kreuz hat vor einiger Zeit Christoph Bleichert aufgesetzt. Er war im Januar 2009 abgeknickt, was zur Folge hatte, dass an der Kirche an der Ülfestraße umfangreiche Arbeiten vorgenommen werden mussten. "Das Kreuz ist das große Symbol der Versöhnung", erklärte Pastor Johannes Dress zum Aufsetzen des Kreuzes.

An die Erneuerung der Spitze der Lutherischen Kirche um 1976/1977 kann sich Krapp allerdings nur vage erinnern. "Das hat damals mein Vater Artur Krapp übernommen. Ich weiß nur noch, dass es damals einen erheblichen Schaden am Kirchturm gab. Über die Spitze der katholischen Kirche St. Marien weiß Krapp nur wenig. Er vermutet, dass der Hahn aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammt. In Remlingrade hatte der Hahn 68 Jahre die Spitze gebildet, bevor sie bis September 2003 nach dem Sturm "Jeannette" erneuert werden musste.

Froh ist die Vorsitzende des Presbyteriums, Gisela Busch, dass die Kirche zur Konfirmation am kommenden Sonntag, 17. Mai, wieder vollständig ist. Die genauen Kosten, die abzüglich der Zahlung der Versicherung aus dem Sturmschaden auf die Gemeinde zukommen, hat sie noch nicht errechnet. "Klar ist aber, für das Vergolden des Hahnes müssen wir an die Rücklagen der Gemeinde gehen", sagt sie.

(RP)
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