Radevormwald Kita-Plätze bis zur Schulpflicht reichen bis 2021/2022 nicht aus

Radevormwald · Obwohl Schulamtsleiter Jürgen Funke optimistisch in die Zukunft blickt und die U3-Betreuung in der Bergstadt zurzeit als "entschärft" bezeichnet, gibt es trotzdem zu wenig Betreuungsplätze.

 Die Kinder des evangelischen Kindergartens "Himmelswiese" sind gut versorgt und konnten an zahlreichen Experimenten bei einem Kinderprojekt teilnehmen. (Archivfoto)

Die Kinder des evangelischen Kindergartens "Himmelswiese" sind gut versorgt und konnten an zahlreichen Experimenten bei einem Kinderprojekt teilnehmen. (Archivfoto)

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Für das laufende Kindergartenjahr 2017/2018 hat die Eltern-Befragung ergeben, dass 49 Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren fehlen. Über die Hälfte konnte an Tagesmütter vermittelt werden. Zurzeit gibt es in Rade zehn Tagesmütter mit 38 U3-Plätzen. Die Kitas in Rade halten 154 Plätze für Kinder unter drei Jahren vor. "Der aktuelle Stand ist, dass alle Kinder gut versorgt sind, obwohl der Betreuungsbedarf gestiegen ist", sagte Jürgen Funke vor einigen Wochen im Gespräch mit unserer Redaktion.

Aus den Unterlagen für den Jugendhilfeausschuss, der sich am Mittwoch, 28. Februar, 17 Uhr, im Mehrzweckraum des Bürgerhauses mit der Kindergartenbedarfsplanung 2018/2019 beschäftigt, geht aber auch hervor, dass im Ergebnis im kommenden Kita-Jahr 42 Kindergartenplätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren fehlen. Dem stehen 48 Plätze in Kindertagespflege gegenüber, so dass voraussichtlich alle Kinder unter drei Jahren versorgt werden können.

Für Kinder von drei Jahren bis zur Schulpflicht fehlen fünf Plätze. Diese Zahl verändert sich durch Zu- und Wegzüge aber immer wieder, so dass die Stadt auch hier davon ausgeht, dass fast alle Kinder einen Platz bekommen.

Deutlich wird bei der Bedarfsanalyse, dass im Bereich der ein- und zweijährigen Kinder dauerhaft mehr Plätze benötig werden. Im Bereich der Kinder von drei Jahren bis zur Schule bleibt die Kinderzahl bis 2021/2022 relativ konstant. Die Stadt weist aber auch darauf hin, dass durch Neubaugebiete und den Zuzug junger Familien dies zu wieder steigenden Bedarfszahlen führen kann. Die Vorausschau bis zum Kindergartenjahr 2021/2022 fällt denn auch nicht ganz so rosig aus: In der dem Fachausschuss vorgelegten Fachplanung sind die möglichen Kapazitäten in den 13 Kindertageseinrichtungen einschließlich der Dependance des Kindergartens Kottenstraße enthalten. "Eine höhere Belegung ist aufgrund der bestehenden Räumlichkeit und Gruppenstrukturen nicht möglich", heißt es in der Vorlage.

Die Stadt geht davon aus, dass die im Kindergartenjahr 2017/2018 realisierten Plätze für Kinder von drei Jahren bis zur Schulpflicht dauerhaft nicht ausreichen und 2021/2022 bis zu 40 Plätze fehlen werden. Ähnlich sieht es bei den unter Dreijährigen aus: Bis 2021/2022 werden voraussichtlich für die zweijährigen Kinder bis zu 21 weitere Plätze benötigt und für die einjährigen Kinder bis zu 28 Plätze.

"Um diesen Bedarf decken zu können, werden künftig vier bis fünf weitere Kindergartengruppen und zusätzlich für die einjährigen Kinder weitere Plätze in Kindertagespflege benötigt. Die damit verbundenen Kostensteigerungen sollten in die künftigen Haushaltsplanungen mit einbezogen werden", lautet der Vorschlag der Verwaltung an den Jugendhilfeausschuss und den Rat. Der muss am 24. April über die Bedarfsplanung abstimmen.

Mi. 28. Februar, 17 Uhr, Mehrzweckraum Bürgerhaus, Schlossmacherplatz.

(RP)
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