Radevormwald Kontakt zu Partnerstädten intensivieren

Radevormwald · Bürgermeister Johannes Mans möchte die an sich guten Verbindungen nach Châteaubriant und Nowy Targ wieder mit Leben füllen. Sie sollen noch mehr vertieft werden. Am kommenden Mittwoch reist eine Delegation nach Frankreich.

Aus Kostengründen hat die Stadt in den vergangenen Jahren darauf verzichtet, sich auf der großen Landwirtschaftsmesse "Foire de Béré" in der französischen Partnerstadt Châteaubriant zu präsentieren. Die findet an jedem zweiten Wochenende im September statt. "Wir hatten da immer einen großen Messestand zu unterschiedlichen Themen, wie Gira oder Tourismus", berichtet die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Erni Huckenbeck.

Jetzt wolle Bürgermeister Johannes Mans die Tradition wieder aufleben lassen und fahre am 6. September mit einer Delegation der Stadt und des Partnerschaftskomitees für einige Tage nach Châteaubriant. "Vom Komitee fahren Birgit Rabanus und Dejan Vujinovic mit", berichtet Erni Huckenbeck, die selbst erstmals eine offizielle Einladung aus Frankreich für die Messe erhalten hat. "Bislang bin ich ja immer in Vertretung des Bürgermeisters dorthin gefahren", sagte sie.

Mans möchte die Kontakte in die Partnerstadt generell wieder aufleben lassen und intensivieren. "Bei einem ersten Treffen mit meinem Bürgermeister-Kollegen in Châteaubriant waren wir uns einig, dass eine Partnerschaft nur dann leben kann, wenn beide Seiten einen Gewinn daraus ziehen können", sagt er. Sich nur mal gegenseitig zu besuchen, sei zu wenig. "Deshalb planen wir auch wirtschaftliche Kontakte und wollen schauen, was sich da entwickeln lässt", kündigt Mans an. Er wird in der Partnerstadt bei der großen Messe auch zu Unternehmern sprechen und hofft, dass eine Delegation mal nach Rade kommt.

"Bei Gira sieht die Lage schwieriger aus, weil der französische Markt sehr eingegrenzt ist und die europäischen Standards für Elektrotechnik nicht gleich sind", sagt Mans. Weil deutsche Unternehmen diese Standards nicht haben, sei es schwierig, auf dem französischen Markt Fuß zu fassen. Deshalb wolle er einen Prozess anstoßen, denn es gebe durchaus Firmen in Rade, die schon Kontakte nach Châteaubriant geknüpft hätten. "Es gibt gute Ansätze, die wir intensivieren wollen", sagt Mans. Beim Jugendaustausch könne er sich künftig Praktika auf beiden Seiten vorstellen. "Wir wollen die Partnerstadt aufwecken. Das ist wie in einer Beziehung: Da muss der eine Partner für den anderen attraktiv bleiben", sagt Mans. Und wenn es zu Begegnungen kommt, sollten die auch unbedingt im jeweiligen Zuhause stattfinden. "Dann können wir am Leben der anderen richtig teilhaben, Freundschaften pflegen - und nur so entsteht Verständnis für den anderen", sagt Mans.

Über das Hauptamt habe die Stadt Unternehmen in der Partnerstadt angeschrieben, um die Situation zu sondieren, "und da gab es schon positive Rückmeldungen", berichtet Mans. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit sei vorhanden. Mans: "Wir wollen es noch mal probieren und Begegnung ermöglichen." Wo es die Chance gebe, aufeinander zuzugehen, sollte man sie auch nutzen.

Ähnliches gelte auch für die Partnerschaft mit Nowy Targ/Polen. Auch da gebe es noch Begegnungen, es werde aber eine Herausforderung, diese auch in der Zukunft zu gewährleisten. "Begraben hat man schnell etwas, davor sollten wir uns aber um die Partnerschaft ernsthaft bemühen", sagt Mans. Deshalb setze er sich für neue Impulse für die Städtepartnerschaften ein - "im Rahmen unserer Möglichkeiten".

(RP)
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