Radevormwald Kreis signalisiert Bereitschaft, Bauaufsicht zu übernehmen

Radevormwald · Die in einem Schreiben von Bürgermeister Dr. Josef Korsten geäußerte Frage, ob der Oberbergische Kreis die Bauaufsicht für die Bergstadt übernehmen könnte, ist in den entsprechenden Gremien in Gummersbach beraten und wohlwollend zur Kenntnis genommen worden. "Der Kreis ist grundsätzlich bereit, die Aufgaben der Bauaufsicht zu übernehmen", sagte gestern Bürgermeister Dr. Josef Korsten auf Anfrage der BM. Sein Schreiben sei bereits Beratungsgegenstand in der Kreisstadt gewesen. Nun müssten intensive Gespräche folgen. "Wir wollen kurzfristig eine Lösung und nichts auf die lange Bank schieben", sagte Korsten. Ziel soll es sein, dass die Aufgaben vom Kreis bürgernah und wirtschaftsfreundlich erledigt werden - mit positiven Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt.

Korsten wird in den nächsten Tagen ein Schreiben des Kreises erhalten, in dem verschiedene Unterlagen eingefordert werden. "Hier geht es wohl vor allem um Fallzahlen, um Akten und die Rückstände, die in der Bauaufsicht aufgelaufen sind", sagte Korsten. Diese Unterlagen seien entscheidend für die weiteren Detailplanungen, denn nur auf Basis dieser Daten könnten Stadt und Kreis verhandeln.

Bürgermeister Dr. Josef Korsten hatte dem Rat vorgeschlagen, die Bauaufsicht an den Kreis abzugeben, was die Mitglieder mit großer Mehrheit bestätigten. Im Hauptausschuss hatte ein Gutachterbüro die Ergebnisse einer Organisationsuntersuchung für den Fachbereich Bauverwaltung vorgestellt und Mängel festgestellt. Vor allem entspricht der Personalbedarf nicht den tatsächlich zu erledigenden Aufgaben, die wesentlich umfangreicher sind. Fürs Tagesgeschäft ermittelte der Gutachter eine Unterdeckung von drei Stellen - und um die Rückstände in der Bauaufsicht aufzuarbeiten nochmals zwei Stellen für drei Jahre. Diese Kosten für neues Personal können im städtischen Haushalt aber nicht mehr dargestellt werden.

In neun von 13 Kommunen des Kreises wird die Aufgabe der Bauaufsicht vom Kreis wahrgenommen. Es wäre vorstellbar, diese Aufgabe - ähnlich wie 2014 der Rettungsdienst - an den Kreis abzugeben. In den Verhandlungen soll möglichst erreicht werden, dass der Kreis die Aufgabe auf dem Gebiet der Stadt Rade wahrnimmt.

(RP)
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