Radevormwald Kreuzkette und Tassen erinnern an die Konfirmation

Radevormwald · Pastor Johannes Dress begrüßte am Feiertag Christi Himmelfahrt 23 Konfirmationsjubilare in der Martini-Kirche. Zwei von ihnen feierten vor 80 Jahren Konfirmation.

 Die Martini-Gemeinde hatte am Himmelfahrtstag zu einer Jubiläumskonfirmation eingeladen. Von der Kirche ging es zum Gemeindehaus.

Die Martini-Gemeinde hatte am Himmelfahrtstag zu einer Jubiläumskonfirmation eingeladen. Von der Kirche ging es zum Gemeindehaus.

Foto: Jürgen Moll

Anneliese Otto wurde in Schwerin konfirmiert, Ruth Wabnik in Magdeburg. Beide sind als junge Frauen nach Radevormwald gekommen und haben sich hier der Martini-Gemeinde angeschlossen.

Ruth Wabnik erinnert sich gut an ihre Konfirmation. "Von meiner Patentante bekam ich ein Stofftaschentuch geschenkt, auf dem ein kleines Kreuz eingestickt war. Außerdem bekam ich eine Kreuzkette geschenkt. Die habe ich immer noch", sagte die 94-Jährige. An ihrer Konfirmation trug sie, wie es früher üblich war, ein schwarzes, bodenlanges Kleid.

Aus dem Konfirmationsjahrgang von 1946 waren am Donnerstag Hildegard Eigenbrod, Helmut Gasde, Edith Mansik und Inge Schaumburg gekommen. Heiderose Müller feierte 60 Jahre Konfirmation und nutzte den Tag, um mit ihren früheren Freunden ins Gespräch zu kommen. "Leider gibt es zu vielen keinen Kontakt mehr", sagte sie. Den Tag ihrer Konfirmation hat sie als schönes, aber auch stressiges Fest in Erinnerung. "Es musste viel vorbereitet werden. Ich stand im Mittelpunkt, und das ist für ein junges Mädchen nicht leicht", sagte sie.

Die 73-Jährige konfirmierte Pastor Völkel. Sie bekam von ihrer Familie ein großes Set Sammeltassen geschenkt. Die leben immer noch. Allerdings nicht mehr in ihrem Küchenschrank. "Meine Tochter benutzt die Sammeltassen mit Freude. So reicht man Geschenke immer weiter."

Helga und Max Heinrich haben sich zwar erst nach dem Konfirmationsunterricht ineinander verliebt, aber schon damals viel Zeit zusammen verbracht. Aufgewachsen sind die beiden in Hückeswagen. "Zum Konfirmationsunterricht sind wir immer mit dem Bus gefahren. Wir mussten schließlich pünktlich sein. Zurück sind wir durch die Kaffekanne gegangen und haben uns Butterkekse gekauft", erinnert sich Helga Heinrich. Während die Jungs heimlich auf dem Heimweg rauchten, musste sie Schmiere stehen. "Solche Kleinigkeiten vergisst man nicht", sagte Max Heinrich.

Er ist, genau wie der Rest seines Jahrganges, immer gerne zum Konfirmationsunterricht gegangen, denn dort wurde viel gesungen. Die Konfirmanden von 1966 teilen diese Erinnerung. Nach dem Gottesdienst verbrachten die Jubilare den Tag gemeinsam im Gemeindehaus an der Uelfestraße.

Bei einem ausgiebigen Mittagessen mit anschließendem Kaffeetrinken holten sie Anekdoten raus und suchten sich und ihre besten Freunde auf dem Gruppenbild ihrer Konfirmation. "Die Konfirmation ist nicht nur ein einmaliges Ereignis. Sie begleitet uns durch unser gesamtes Leben und bringt uns immer wieder zu unserem Glauben und Mitmenschen zurück", sagte Pastor Dress.

(trei)
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