Radevormwald Künstler Gerlach Bente stellt mehr als 70 neue Werke vor

Radevormwald · "Offenes Atelier" bietet Freiraum für Interpretationen.

 Gerlach Bente in seinem Atelier.

Gerlach Bente in seinem Atelier.

Foto: jürgen moll

Die Ausstellung "Offenes Atelier" in seinen privaten Räumen kurz vor der Adventszeit hat für den Künstler Gerlach Bente Tradition. Es sind viele Stammgäste, die das persönliche Gespräch mit ihm suchen. Ein Bild der vollkommenen Harmonie erwartet jeden Besucher, der das Haus von Bente betritt. Durchatmen und die Kunst in ihrer facettenreichen Struktur wirken lassen. Der Blick fällt sofort auf ein aus Ölfarbe bestehendes Trio, das fesselt. Geographisches Motivgut, in hellen Naturtönen gehalten, gibt Rätsel auf.

"Ich biete Symbole an, deren Lage ich offen halte. Die Bilder könnten praktisch auch gedreht und andersherum hängen", sagt Bente. Er liebt es, dem Betrachter viel Freiraum in seiner Kunst bieten zu können. Oben ist nicht gleich unten - kann aber. Freiheit gibt der Künstler nicht nur bildhaft, er lässt grundsätzlich auch Titel für ein Werk weg. "Jeder darf die Bilder auf sich wirken lassen, dazu gehört auch, das ich ihnen keinen Namen aufsetze", sagt Bente. Er wolle eine Arbeit nicht vergegenständlichen. Was Betrachter in ihr assoziieren, bleibe frei.

Frei durften sich die Gäste durch die vielen kleinen Atelierräume bewegen und in Bentes Welt eintauchen. Der Künstler präsentierte mehr als 70 neue Werke - darunter Bildersets, die aus drei oder mehreren Einzelwerken bestehen: Ansichten, die gefaltetem Papier, medizinischen Kurven oder brisanten Linienbergen glichen. Als eher barock bezeichnet Gerlach die schwungvoll gehaltenen Linien in Schwarz- und Grautönen. Ein Set aus acht Motiven lassen Ovale erkennen, die aus der tropischen Pflanzenwelt stammen könnten. "Das bin ich eigentlich nicht", sagt Bente. Er habe sich einfach mal den Schwung von Rundungen und weichen Motiven hingegeben. Doch das Weiche so in Ölfarbe zu setzen, sei nicht ganz er. "Es sind eben Impulse, die zu der Gestaltung eines Bildes beitragen. Was herauskommt, sieht meist anders aus, als zuvor gedacht", sagt er.

Es sei ein Lernprozess gewesen, sich vom Plakativen zu lösen und sich künstlerisch auf eine andere Ebene zu bewegen. Das schätzen seine Gäste an seinen Werken.

(sig)
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