Radevormwald Kulturkreis freut sich über stabile Abozahlen und Gäste von auswärts

Radevormwald · Theaterveranstaltungen nach Radevormwald zu holen, wird in Zukunft nicht leichter: Die Honorare steigen, Mehrkosten müssen also ausgeglichen werden.

Viele positive Rückmeldungen der Zuschauer, stabile Abonnenten-Zahlen und neue Freunde fürs Theater gewonnen - mit diesen drei positiven Erkenntnissen blickte der Kulturkreis Radevormwald jetzt während der Jahresversammlung auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. "Wir sind schon sehr zufrieden", sagt der Vorsitzende Michael Teckentrup. Bewährt habe sich mittlerweile vor allem auch die Serie an Schultheatern: Im Januar begrüßte der Kulturkreis zu vier Veranstaltungen mehr als 1100 Schüler. Generell fehlt bei den regulären Aufführungen aber der Nachwuchs - und als Abonnenten gibt es junge Menschen auch eher selten bei Theateraufführungen in Radevormwald.

Problematisch bleiben die auch in Zukunft weiter steigenden Kosten für die Aufführungen im großen Saal des Bürgerhauses. "Die Honorare für die Theater werden nicht günstiger, deshalb haben wir in der nächsten Spielzeit auch mehrere teurere Stücke im Angebot, was auf der anderen Seite aber auch die Qualität steigert", sagt Teckentrup. Diese höheren Kosten will der Kulturkreis über einen verstärkten freien Vorverkauf der Eintrittskarten, über den Verkauf an der Abendkasse und ein sich eventuell zum Ende dieser Spielzeit ergebendes kleines finanzielles Plus in der Kasse auffangen.

Die Kooperation mit der Historischen Stadthalle Wuppertal und dem Teo Otto Theater in Remscheid werden fortgesetzt. Zu Kabarettveranstaltungen in den Nachbarstädten fahren oft 40 bis 75 Radevormwalder mit, zu Götz Alsmann und zum Musical "Ein Käfig voller Narren" waren es im vergangenen Jahr sogar bis zu 240. "Das ist dann auch für die jeweiligen Theater schon ein wichtiger Faktor", sagt Teckentrup.

Die Kooperation mit dem Opernhaus Wuppertal ist zurzeit nicht möglich, weil die Preise für die Karten schlichtweg zu hoch seien - "und wir das nicht an unsere Kunden weitergeben können", sagt der Vorsitzende des Kulturkreises. Man müsse da immer auch schauen, was umsetzbar ist.

Erfreulich sei, dass die Abozahlen in Rade mit 220 bis 225 stabil seien - 144 Kulturfreunde haben zurzeit ein Voll-Abo, 78 ein Wahlabo. "Das ist der Trend, das sich die Menschen unverbindlich und kurzfristig entscheiden wollen und sich aus unserem Programm fünf Stücke frei wählen können", sagt Teckentrup. Insgesamt gibt es bei voller Bestuhlung im Bürgerhaus 450 Plätze.

Auch in der kommenden Spielzeit 2015/2016 bleibt es bei neun Abostücken (darin eins aus dem Abiturplan), die Comedy-Show und eine Musikshow im Teo Otto Theater. Weiterhin gibt es zwei Schulveranstaltungen (für Grundschule sowie siebte und achte Klasse). Geplant ist, die Internetseiten des Kulturkreises auf ein neues Format umzustellen und das Programm der nächsten Spielzeit einzustellen. Wichtiger Faktor für den Kulturkreis bleibt der Einzelticketverkauf, denn der bringt mehr Geld in die Kasse als ein Abo. Erfreulich ist für Michael Teckentrup, dass das Programm des Kulturkreises mittlerweile auch überregional an Bedeutung gewonnen hat. Sehr oft besuchen Gäste aus Solingen, Hagen, Lüdenscheid oder Wiehl die Aufführungen in Radevormwald. "Wir werben gezielt auch im Umland für unser umfangreiches Kulturprogramm", sagt Teckentrup.

Die nächste Gelegenheit, ein Theaterstück in Rade zu besuchen, gibt's bereits heute Abend, Mittwoch, 15. April, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus. Das Rheinische Landestheater Neuss gastiert mit "Zur schönen Aussicht" von Ödon von Horváth über die Gier nach Geld und Liebe. Eine Einführung in das Stück gibt es ab 19 Uhr im Foyer.

(RP)
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