Radevormwald Kunst und Kultur aus Asien - mit bergischen Ideen

Die antike Eingangstür zum Asiatischen Museum fällt dem Betrachter sofort ins Auge. "Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und kommt aus Indien", erklärt Galerist Peter Hardt. Prachtvoll und mit Messingbeschlag bildet sie aber nur eine Art Scheintür, denn der eigentliche Eingang befindet sich rechts daneben.

Im Inneren entdeckt der Besucher zunächst auf der linken Seite einen kleinen Verkaufsraum und schlendert rechts in den eigentlichen Museumsbereich. Ein imposanter Holztisch von fast fünf Metern Länge bietet Platz für Schulklassen, wenn sie etwas zeichnen möchte, oder für Gäste, die sich mit Literatur aus der kleinen Bibliothek versorgen wollen. Das Regal für die Bücher ist aus massiver bergischer Eiche. Bis Hardt aus dem Holz den Borkenkäfer vertrieben hatte, bedurfte es vier Versuche.

Eine Bronze-Gottheit aus Kambodscha aus dem Jahre 1850 begrüßt die Besucher des Asiatischen Museums gleich am Eingang zu dem Ausstellungsraum. Fortan kommen sie mit Kunst, Kultur und Heiligtümern aus Asien hautnah in Berührung. Die passende Musik dazu bildet einen angenehmen Hintergrund. Zu den jeweiligen Themen gibt es drei mal drei Meter große Bilder und die jeweiligen Originale dann in Vitrinen davor.

"Das Museum soll sich selbst erklären", sagt Hardt. Direkte Führungen soll es keine geben, wohl aber schriftliche Erklärungen zu den Exponaten auf Ständern. Die Bandbreite Asiens möchte Hardt in seinem kleinen Privatmuseum vermitteln. Gerne verbindet er die asiatischen Elemente auch mit typisch-bergischem.

Der Besucher erfährt viel Wissenswertes - auch über die Gebetsmühlen, ihre Bedeutung und ihre Herstellung. Eine 1000-armige Gottheit als Riesenskulptur stammt aus einem Kloster in Tibet, ebenso ein alter Schrank. Gebetsschalen mit Räucherstäbchen fehlen in dem Museum ebenso wenig, wie eine Art Galerie in der ehemaligen alten Scheune auf dem Gelände. Beeindruckend, wie Hardt hier durch eine ganz besondere Gestaltung versucht, die asiatische Kunst dem Betrachter näher zu bringen.

Auf der Empore entdeckt der Betrachter einen kostbaren Satz von elf Rollbildern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die das Leben Buddhas dokumentieren. Als Schutz soll hier noch eine Kunststoffplatte vorgesetzt werden. Eine Senfte ergänzt das Angebot im Museum.

"Wir wollen hier ganz sicher nicht das Metropolitan Museum of Arts sein", sagt Hardt. Aber was in anderthalb Jahren in Sieplenbusch entstanden ist, sei für ihn schon enorm und mit immensem Aufwand verbunden. "Es genügt meinen hohen Ansprüchen. Rade muss sich sicher nicht scheuen, dass hier zu zeigen", sagt Hardt.

(rue)
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