Radevormwald Leckere Knollen auch in Rade beliebt
Radevormwald · Heute ist der "Tag der Kartoffel". Auf dem Radevormwalder Wochenmarkt werden sich wieder viele Kunden eindecken, um zu Hause etwas Leckeres daraus zu zaubern. Weltweit werden jährlich etwa 375 Millionen Kartoffeln geerntet.
Die junge Frau kennt sich aus. Kartoffeln sind ihr Beruf, ihre Leidenschaft, ihr Steckenpferd. Janine Johannes ist Kartoffelverkäuferin. Ob länglich oder rund, geschwungen oder eiförmig, hellbraun, lila oder rot - von jeder Kartoffel kennt die Marktverkäuferin den Namen, das Anbaugebiet wie auch die Beschaffenheit des "Kartoffelfleisches". Von einem "Tag der Kartoffel" hat Janine Johannes allerdings bis dato noch nichts gehört.
"Nein, der Kartoffeltag ist mir unbekannt", sagt sie und lächelt. Sofort erkundigt sie sich nach dem Datum und scheint sich für den heutigen Samstag, 19. August, gleich zu wappnen. Seit neun Jahren verkauft sie am Marktstand "Kartoffelgroßhandel Sieg" aus Bochum die Knollen, die nicht nur in Deutschland sehr beliebt sind. In ganz Europa wird die Kartoffel gerne verköstigt.
"Es gibt für jedes Gericht die passende Kartoffel", behauptet Janine Johannes. Gerne berät sie die Kunden am Marktstand auf dem Radevormwalder Wochenmarkt, sofern diese noch unschlüssig sind bei der Auswahl. Es sind die kleinen "Ratten", die es Janine Johannes besonders angetan haben. "Das ist eine sehr alte Sorte und immer noch beliebt. 150 Jahre kennt man sie, meine Lieblingsknolle "La Ratte" die in der Pfalz angebaut wird. Die eignet sich besonders für Pellkartoffeln", erzählt die Marktfrau.
Wer sich nun eine sehr dicke Kartoffel vorstellt, liegt falsch. Die Ratten sind ziemlich klein und sehen nicht aus, als würden sie leicht gepellt werden können. "Das hilft ein guter Trick", sagt Janine Johannes. Einen dicken Schuss Öl ins Kochwasser - und die Ratten entledigen sich fast von alleine ihrer "Haut". Eine weiterentwickelte Sorte ist die Annabell. "Und mit der Leyla können leckere Eintöpfe gekocht werden oder auch Reibekuchen", sagt die Fachfrau.
Bei ihr zu Hause landen schon mal drei verschiedene kleine Sorten ungeschält zusammen in der Pfanne. "Die schmecken alle sehr gut und sehen auf dem Teller auch noch sehr dekorativ aus", sagt Janine Johannes.
Es ist der Boden, in dem die Knollen gedeihen, der letztlich für die Qualität verantwortlich ist. Sandiger oder auch schieferhaltiger Boden seien sehr von Vorteil, um eine gute Kartoffel zu züchten. In der letzten Zeit beobachtet die Marktfrau, dass vermehrt nach Süßkartoffeln gefragt wird. "Die bieten wir natürlich auch an, aber die ist keine Kartoffel", stellt sie klar. Die Süßkartoffel stamme aus Amerika und gehöre zum Gemüse, da sie keinerlei Stärke besitzt. Kartoffel bleibe Kartoffel und kein Gemüse.
Die Knolle scheint ewig jung zu bleiben und lässt dem Verbraucher unzählige Möglichkeiten der Zubereitung. Weltweit werden jährlich etwa 375 Millionen Kartoffeln geerntet. Da liegt es nahe, heute, am Tag der Kartoffel, selbige zu sich zu nehmen. Na dann, guten Appetit!
