Radevormwald Legenden tauschen Erinnerungen aus

Radevormwald · Bei den Radrennen der Bismarck-Werke sind Horst Lepperhoff und Erich Bitter gemeinsam gestartet. Gestern trafen sie sich wieder und arbeiteten ihre sportliche Vergangenheit auf. Die Bismarck-Fahrräder waren von guter Qualität.

 Ein Wiedersehen nach mehr als 30 Jahren (v.l.): Horst Lepperhoff, Hartmut Behrensmeier und Erich Bitter in den Räumen der Bismarck-Ausstellung in der Schlossmacher Galerie.

Ein Wiedersehen nach mehr als 30 Jahren (v.l.): Horst Lepperhoff, Hartmut Behrensmeier und Erich Bitter in den Räumen der Bismarck-Ausstellung in der Schlossmacher Galerie.

Foto: michael schütz

Horst Lepperhoff und Erich Bitter sind Legenden des deutschen Radsports. Die beiden Bergischen Jungs aus Lüttringhausen und Schwelm sind in den 1960er Jahren deutsche Radrennprofis geworden und haben beide an dem berühmten Radrennen rund um die Bismarck-Werke teilgenommen. Ihre Erinnerungen an die Rennen im Bergischen Land, die in Radevormwald produzierten Fahrräder und ihre Trainingseinheiten, die sie durch Rade führten, arbeiten sie zusammen mit der IG Bismarck-Zweiräder auf. Der Verein will die Anekdoten und sportlichen Ereignisse rund um Bismarck konservieren, mit Zeitzeugen sprechen und alle Ergebnisse in einem neuen Museum mit der Bevölkerung teilen.

Hartmut Behrensmeier, Manager der IG Bismarck-Zweiräder, hat es zusammen mit Frank Nipken, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, geschafft, beide ehemaligen Radprofis zum gleichen Zeitpunkt nach Radevormwald zu holen.

Für Horst Lepperhoff und Erich Bitter war dies das erste Wiedersehen nach 30 Jahren. Obwohl sie als junge Männer zusammen trainierten und sich Seite an Seite über schwere Strecken kämpften, haben sie sich in den vergangenen Jahrzehnten aus den Augen verloren. Die Freude über das Wiedersehen war groß - und Hartmut Behrensmeier musste nicht lange drauf warten, bis die ersten Geschichten rund um die Bismarck-Ära mit ihm geteilt wurden.

"Mein erstes gebrauchtes Rennrad von Bismarck habe ich für 150 Mark gekauft. Es hatte drei Gänge und hat elf Kilogramm gewogen", erinnerte sich Horst Lepperhoff. Jetzt, mit 82 Jahren, fährt er immer noch Fahrrad und verfolgt den Sport mit Begeisterung. Bei seinem ersten Bismarck-Rennen 1951, das in Bergerhof startete und seine Teilnehmer über eine anstrengende Strecke rund um Rade schickte, bekam er die Härte dieser sportlichen Großveranstaltung zu spüren. "Ab Dahlhausen ging es eigentlich nur bergauf. Die Straßenverhältnisse waren schlecht, und unsere Wolltrikots unbequem", sagte Erich Bitter. Er startete in seiner Zeit als Radprofi für das Bismarck-Team. Gemeinsam mit Horst Lepperhoff hat er davon geträumt, Weltmeister zu werden. "Dazu hat es bei uns beiden leider nicht gereicht, aber wir waren schon ganz vorne mit dabei." Die Fahrräder von Bismarck haben beide positiv in Erinnerung behalten. Erich Bitter hat sein erstes Fahrrad sogar aufspüren können. "Vielleicht schafft es das Fahrrad ja in das Bismarck-Museum", sagt der 83-Jährige. Fotografien, die ganz neu im Besitz der IG Bismarck sind, zeigen den Streckenverlauf des Straßenrennens gut. Selbst vor der steilen Bergstraße machte das Rennen nicht Halt.

Lepperhoff und Bitter gehören mit vielen Erinnerungen zu den wichtigsten Zeitzeugen des bergischen Radsports und der Geschichte der Bismarck-Werke.

(trei)
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