Radevormwald Lernen lernen und Motivation tanken

Radevormwald · Roxana Riedel und Jana Meierle haben die Herbstferien genutzt, um neue Lernmethoden kennenzulernen. Die ersten positiven Effekte der LernferienNRW haben die Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule schon bemerkt.

 Susanne Braune mit Jana Meierle (15) und Roxanna Riedel (13), beide aus der Klasse 8, reden über Berufswünsche im Berufs-Orientierungs-Büro "BOB".

Susanne Braune mit Jana Meierle (15) und Roxanna Riedel (13), beide aus der Klasse 8, reden über Berufswünsche im Berufs-Orientierungs-Büro "BOB".

Foto: Jürgen Moll

Obwohl Schulferien zum Luft holen und Erholen gedacht sind, haben sich Roxana Riedel und Jana Meierle dazu entschlossen, an den LernferienNRW teilzunehmen. Das Angebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung richtet sich an Schüler der achten Jahrgangsstufe.

Ziel ist es, Schülern neue Lernmethoden beizubringen, sie für eigenständiges Lernen zu motivieren und Lernrückstände aufzuholen. Susanne Braune kümmert sich an der Hauptschule um den Übergang zwischen Schule und Beruf, koordiniert Praktika und weitere Angebote außerhalb des Stundenplans. Genau wie ihre Schüler hat sie nur positive Erfahrungen mit den LernferienNRW gemacht. "Alle setzen sich intensiv mit sich selber auseinander. Dazu fehlt im Schulalltag leider oft die Zeit", sagt Braune. Roxana und Jana waren für das Lernprojekt mit 17 weiteren Schülern aus NRW in der Jugendherberge in Haltern am See. Dort haben sie viel über sich und ihren Lerntypen erfahren.

"Mir ist es immer schwer gefallen, englische Texte zu lesen und Vokabeln zu lernen. Jetzt weiß ich, dass mir englische Filme mit Untertitel helfen und ich mich besser konzentrieren kann, wenn ich einen Gegenstand in der Hand habe", sagt Jana. Die 15-Jährige gehört damit zu dem taktilen Lerntyp. Verwunderlich ist das nicht, denn die Schülerin liebt Kreativität und Dinge mit ihren Sinnen zu erkunden. "Nach der Schule will ich kreativ arbeiten. Vielleicht als Gestalterin für Plakate", sagt sie. Die jetzige Aktion hat sie für diese Pläne bestärkt.

Roxana fehlt es oft an Motivation, für die Schule zu lernen und sich eigenständig zu organisieren. Wie viele Jugendliche bewegt sich die 13-Jährige durch Phasen von Tatendrang und Lustlosigkeit. Das zu reflektieren und damit umzugehen, hat sie gelernt. "Ich fühle mich jetzt schon besser. Besonders, weil ich weiß, wie ich lernen und mich motivieren kann", sagt sie. Neben den Unterrichtsblöcken gab es auch aktive Veranstaltungen, die zur Erlebnispädagogik gehören. "Im Klettergarten haben wir unsere Grenzen kennengelernt. Das hat Spaß gemacht", sagt Roxana. Schön war für die beiden, viel Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen und neue Kontakte zu knüpfen. "Wir versuchen, alle Kontakt zu halten. Ich würde die Lernferien wieder besuchen", sagt Jana. Susanne Braune versucht jedes Jahr, zwei Schüler anzumelden wegen der langfristigen Erfolge. Die Noten werden sich nicht plötzlich verbessern, aber die Schüler nehmen wichtige Methoden mit und können sich selber besser einschätzen", sagt sie. Für Roxana und Jana war die Woche eine Bereicherung. "Mir hat am besten gefallen, dass die Stimmung locker war und ich die ersten Methoden direkt nach den Ferien anwenden konnte", sagt Jana. Das Gelernte bestätigte die Potenzial-Analyse, die in ihrer Jahrgangsstufe durchgeführt wurde. "Es ist natürlich ein gutes Gefühl, wenn sich bei einer Analyse das bestätigt, das man vorher wusste. Ich bin für einen Beruf wie Krankenschwester geeignet", sagt Jana.

Jeder Schüler, der an LernferienNRW teilnimmt, erhält am Ende der Zeit einen Bogen, auf dem Lerntyp, Schwierigkeiten und Fähigkeiten festgehalten werden. Der hilft allen, mit den richtigen Methoden weiterzuarbeiten.

(trei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort