Radevormwald Letzte Woche als Armin-Maiwald-Schule

Radevormwald · Die Armin-Maiwald-Schule verliert am kommenden Freitag mit den Schulferien ihre Selbstständigkeit und wird Standort der Förderschule Oberberg-Nord in Hückeswagen. Nach 25 Jahren wechselt Leiterin Gina Hellerling nach Köln.

 Ob das Schild Armin-Maiwald-Schule demnächst von der Wand verschwinden wird, steht noch nicht fest. Ihre Selbstständigkeit verliert die Schule in der kommenden Woche.

Ob das Schild Armin-Maiwald-Schule demnächst von der Wand verschwinden wird, steht noch nicht fest. Ihre Selbstständigkeit verliert die Schule in der kommenden Woche.

Foto: BM-Fotos. Wos

Die Fakten sind bekannt, die Tage der Armin-Maiwald-Schule sind an einer Hand gezählt. In der kommenden Woche endet am Freitag mit Beginn der Schulferien die Selbstständigkeit. Da die Schule mit etwa 90 Schülern nicht so groß ist, wie jetzt mit 144 Schülern vom Land gefordert, wird sie Teilstandort der neuen Förderschule Oberberg Nord. Die Lehrer sind inzwischen schon zur Schule der Schlossstadt versetzt.

Die langjährige Schulleiterin Gina Hellerling (genau 25 Jahre an der Schule, 18 Jahre als Rektorin) packt derzeit Kisten und schreibt letzte Zeugnisse für Schüler und Mitarbeiter. Es sei eine lange, aber auch eine intensive Zeit gewesen. Ihr Motto habe immer gelautet: "Mein Job ist es nicht, die Zukunft vorherzusagen, sondern sie zu ermöglichen." Jetzt beginne eine neue Zeit, Gina Hellering wechselt an eine Grundschule nach Köln-Porz. Hellerling wird dort wieder Rektorin, kann aber ihre sonderpädagogischen Kenntnisse mit einbringen, weil sie ein inklusives Schulprogramm erarbeiten wird.

Mit Blick auf die Zukunft ihrer bald alten Schule fordert Hellerling ein starkes Eintreten der Stadt für die Schüler. In einem Beirat sollen die Interessen der Stadt Eingang finden. "Ich denke, die Stadt braucht starke Leute in dem Beirat, die die Aufgabe engagiert angehen und nicht als lästige Pflichterfüllung ansehen", sagt Hellerling. Über den Beirat sollte versucht werden, die Standards, die in der Stadt für die Armin-Maiwald-Schule erarbeitet worden sind, auch zu halten. So sei derzeit zum Beispiel noch nicht geregelt, wie der Teilstandort in Bergerhof geleitet wird. Die gute berufliche Zukunft der Schüler soll weiterhin Schwerpunkt der Arbeit sein.

Die Sonderpädagogin weist auf die unterschiedlichen Ansätze beider Schulen hin. In Radevormwald habe man mehr den Fokus darauf gelegt, dass die Schüler in der Lage sind, sich an anderer Stelle einzufinden. "Unser Ziel war es, dass die Schüler im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können", sagt Hellerling. Das sei gelungen, denn nur wenige Schüler seien in Hartz IV gelandet.

In Hückeswagen werde der Fokus mehr auf das Erlangen des Hauptschulabschlusses gelegt. Das garantiere später aber nicht, dass die Schulabgänger einen Arbeitsplatz finden würden. Nach Auffassung von Gina Hellerling sollten die Rader Schulziele möglichst nicht preisgegeben werden.

Gesprochen hat sie über die Veränderungen auch mit Namensgeber Armin Maiwald, der in den vergangenen Jahren regelmäßiger Gast in der Schule war. Beim letzten Treffen habe er gesagt, dass es widersinnig sei, dass eine Schule mit erfolgreicher Arbeit geschlossen werde. Die Namensgebung mit dem berühmten Paten Armin Maiwald ("Sendung mit der Maus") zur Eröffnung des erweiterten Um- und Neubaus im April 2005 habe dazu beigetragen, den Ruf in der Stadt - auch bei potenziellen Arbeitgebern - zu verbessern. "Durch unsere Forschertage haben fast alle Schüler der Stadt, aber auch Lehrer anderer Schulen, in den vergangenen Jahren unser Haus kennengelernt", sagt Hellerling.

(RP)
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