Radevormwald Logistikfirma stellt fünf Flüchtlinge ein

Radevormwald · Der Unternehmer Peter Peisker aus Waldbröl macht als erster im Oberbergischen Kreis bei einem Modellprojekt des Jobcenters mit. Das soll Flüchtlingen den Weg in einen Job ermöglichen. Fünf beginnen nun bei ihm eine Ausbildung.

 Der Logistikunternehmer Peter Peisker hat fünf Flüchtlinge eingestellt. Sie machen ab September bei ihm eine Ausbildung, die etwa neun bis zwölf Monate dauert. Die Kosten tragen die Arbeitsagentur, das Jobcenter und Peisker selbst. Zusätzlich müssen die fünf neuen Auszubildenden noch an einem zweimonatigen Sprachkursus teilnehmen.

Der Logistikunternehmer Peter Peisker hat fünf Flüchtlinge eingestellt. Sie machen ab September bei ihm eine Ausbildung, die etwa neun bis zwölf Monate dauert. Die Kosten tragen die Arbeitsagentur, das Jobcenter und Peisker selbst. Zusätzlich müssen die fünf neuen Auszubildenden noch an einem zweimonatigen Sprachkursus teilnehmen.

Foto: peisker

Seit Ende Mai haben in dem Logistikunternehmen von Peter Peisker in Waldbröl 20 Flüchtlinge ein Praktikum gemacht. Fünf von ihnen beginnen nun zum 1. September eine Ausbildung in dem Betrieb. "Sie sind motiviert, sehen die Arbeit und packen von alleine mit an. Genau solche Leute suche ich", sagt der Inhaber des Logistikunternehmens. Nach langer Fachkräftesuche entschied sich Peisker, bei dem Modellprojekt des Jobcenters für den Kreis Oberberg mitzumachen. Das will Flüchtlingen den Weg in die Arbeitswelt ebnen. Auf diesem Weg hat Peisker fünf neue Mitarbeiter gefunden.

"Wir bekommen immer mehr und mehr Aufträge. Da müssen wir in die Weite schauen", sagt Peisker. Er hat begriffen, dass es nicht so einfach ist, Fachkräfte zu finden. Deshalb will er jetzt verstärkt selbst ausbilden und zwar Flüchtlinge. "Die Logistikbranche wächst und hat einen exorbitanten Bedarf an Fachkräften. Sie ist bei den Arbeitnehmern aber nicht so beliebt", stellt Regina Wallau, die Sprecherin der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, fest.

"Viele von denen, die in den vergangenen Wochen ein Praktikum bei uns gemacht haben, arbeiteten in ihren Heimatländern in der Branche und haben Vorkenntnisse", sagt Peisker. "Einer war sogar selbstständig als Kraftfahrer tätig. Sein Lkw-Führerschein wird in Deutschland aber nicht anerkannt." Im Rahmen der Ausbildung soll er nun eine gültige Fahrerlaubnis für Deutschland machen.

Am Mittwoch war es dann soweit: Fünf ehemalige Praktikanten unterschrieben ihre Ausbildungsverträge. "Sie haben sich im Praktikum gut verkauft. Waren immer pünktlich und zuvorkommend", sagt Peisker. Vier wird der Unternehmer zu Berufskraftfahrern ausbilden, einen zu einer Fachkraft für Lagerlogistik. Die Ausbildungen dauern etwa neun bis zwölf Monate. Sind also verkürzt. Sonst dauern sie zwei Jahre. Die theoretischen Schulungen erhalten die Auszubildenden bei der Dekra, den praktischen Teil im Betrieb.

Die Kosten tragen die Arbeitsagentur, das Jobcenter und Peisker selbst. Zusätzlich müssen die fünf neuen Auszubildenden noch an einem zweimonatigen Sprachkursus teilnehmen. "Die Sprache ist das A und O", sagt Peisker. Daran habe es während des Praktikums bei einigen noch gehapert. "Sie haben öfter mal gesagt, dass sie die Anweisungen verstanden haben. Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass es nicht so war. Das geht aber nicht. Dadurch entstehen schließlich Fehler", sagt Peisker. Das beobachtet auch Wallau. "Die Deutschkenntnisse vieler Flüchtlinge sind für eine Ausbildung nicht ausreichend", sagt sie. "Sie müssen ja auch so gut Deutsch beherrschen, dass sie die Klausuren schreiben können."

Laut Peisker sei der Aufwand für die Betreuung der Flüchtlinge groß. Aber es lohne sich: "Sie wollen arbeiten, und wir suchen nach willigen Arbeitskräften", sagt Peisker. Sein Motto: "Geht nicht, gibt's nicht." Im Herbst will er wieder Flüchtlinge als Praktikanten einstellen. "Auch meine anderen Auszubildenden mussten vorher ein zweiwöchiges Praktikum machen, bevor wir sie eingestellt haben. Das ist bei uns gängig", sagt Peisker.

Nach Angaben von Renate Wallau von der Arbeitsagentur haben diejenigen, deren Status ungeklärt ist, im Anschluss ihrer Ausbildung ein zweijähriges Bleiberecht. Mit diesem Argument wolle das Jobcenter den Flüchtlingen eine Ausbildung nahe bringen. "Außerdem funktioniert Integration am besten über Arbeit", sagt sie.

(eler)
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