Radevormwald Malteser und Weitblick wollen Ehrenamtler mehr unterstützen

Radevormwald · Die Infoveranstaltung "Wegbegleiter für Flüchtlinge" am Samstagvormittag war schlecht besucht. Der Einladung der Ehrenamtsinitiative "Weitblick" um Standortlotse Horst Kirschsieper und dem Malteser-Hilfsdienst Engelskirchen war nur ein Ehepaar gefolgt, das bereits seit Herbst 2015 ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit tätig ist. Zusammen mit den Maltesern des Kreises hat Weitblick bereits im vergangenen Jahr erste Schritte in der Integration von Flüchtlingen in Radevormwald unternommen. "Wir haben einen Erste-Hilfe-Kursus organisiert, an dem 15 Flüchtlinge teilgenommen haben. Das war eine positive Erfahrung", sagte Martina Orichel, Koordinatorin fürs Ehrenamt bei den Maltesern. "In Radevormwald werden wir versuchen, einen Erste-Hilfe-Kursus pro Quartal anzubieten", sagte Kirschsieper. In Kooperation wollten die beiden am Samstag mit Ehrenamtlern über ihre Arbeit sprechen, ihre Sorgen und Anliegen aufnehmen und neue Konzepte entwickeln. "Wir können Ehrenamtlichen eine vielfältige Unterstützung anbieten. Zum Beispiel in Form von Schulungen oder die Einbindung in Freizeitangebote. Eine finanzielle Unterstützung ist auch möglich", sagte Kirschsieper. Martina Orichel ist es wichtig, dass ebenso Integrationsmöglichkeiten von Flüchtlingen in den Malteser Hilfsdienst bestehen. Kirschsieper will diese Angebote für Rade nutzen und hat bereits erste Konzepte für die weitere Integrationsarbeit entwickelt. "Dabei geht es um Fortbildung und Freizeitangebote für Ehrenamtler und Flüchtlinge. Beide Parteien sollen unterstützt werden", sagte er. Inhaltlich will er die Konzepte allerdings erst vorstellen, wenn sie abgesichert sind.

 Im vergangenen Jahr boten die Maltester (hier mit Koordinatorin Martina Orichel) erstmals einen Erste-Hilfe-Kursus für Flüchtlinge an.

Im vergangenen Jahr boten die Maltester (hier mit Koordinatorin Martina Orichel) erstmals einen Erste-Hilfe-Kursus für Flüchtlinge an.

Foto: moll (archiv)

Rainer und Margarethe kümmern sich um die Betreuung von zwei Familien, die versuchen, sich in Rade ein neues Leben aufzubauen. Das Ehepaar begleitet die Familienangehörigen zu Ärzten und Behörden, hat Kindergartenplätze und Sprachkurse organisiert. "Wir sind Rentner und haben Zeit, um uns zu kümmern. Mit zwei Familien sind wir komplett ausgelastet. Besonders die bürokratische Arbeit ist aufwendig", berichteten sie am Samstag. Dass Ehrenamtler viel zu tun haben, sobald sie zu den Lotsen von Flüchtlingen geworden sind, ist Martina Orichel bekannt. "Deswegen ist es uns wichtig, ihnen Hilfe anzubieten. Ich kann mir Möglichkeiten vorstellen, in denen Helfer und Flüchtling gemeinsam die Sorgen des Alltages vergessen können", sagt sie und denkt an gemeinsame Tanzkurse oder kreative Projekte.

Horst Kirschsieper zieht das für Radevormwald in Erwägung. "Mit den heutigen Impulsen werden wir arbeiten", kündigte er an.

(RP)
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